„It giet oan!“ - „Es geht los“ am Reschensee für Uli Stampfer, Philip Detmar, Karl Gapp, Wiebe Barkey, Karoline Gasser Waldner, Heinrich Noggler, Franz Prieth und Thomas Santer (von links).

Der härteste Schlittschuhmarathon der Welt

Publiziert in 2 / 2011 - Erschienen am 19. Januar 2011
Graun – Vom 6. bis 11. Februar 2011 wird das Vinschgauer Oberland zum Holländischen Friesland. Nicht die „fliegenden“, sondern die Schlittschuh laufenden Holländer werden in die Gemeinde Graun einfallen. „It giet oan!“ - Es geht los! – werden mindestens 500 Aktive und weitere 1.000 Betreuer, Begleiter und Familien­angehörige im Oberland rufen. Über 1.000 Kufen werden den Reschensee zum Vibrieren und Hotel-Betreiber und Gastwirte zwischen Mals und Nauders zum Jubilieren bringen. Die größte und spektakulärste Eislaufveranstaltung auf dieser Erde, die „Elfstädte-Tour“ über 200 Kilometer, wird 2011 am Reschensee stattfinden und zum winterlichen Reschenseelauf werden. „Reschen hat alles. In Reschen kann man Schlittschuhlaufen und Skifahren und - das Wichtigste - Reschen liegt 250 Kilometer näher bei Holland als das Kärntnerische Weissensee“, meinte Uli ­Stampfer, Direktor der Ferienregion Reschenpass. „Du chast mindest zweich Dinge vergessen“, hörte es sich an, als der Vorsitzende der Stiftung „Alternatieve Elfstedentocht“, Wiebe Barkey, ihm kehlig ins Wort fiel. „Italienisches Essen und Chafe“, warf unerwartet der Holländer ein und brachte Bürgermeister Heinrich ­Noggler, seine Stellvertreterin Karoline Gasser, Tourismuspräsident Karl Gapp, Sportreferent Thomas Santer, Kulturreferent Franz Prieth, Raika-Direktor Walter Kaserer und Reinhard Mall vom Organisationskomitee zum erlösenden Schmunzeln. Man musste sich schon konzentrieren, um im Feuerwerk deutsch-niederländischer Kehllaute die Dimension der Veranstaltung zu erahnen. Seit über 30 Jahren können Wiebe Barkey und sein Vize Philip ­Detmar den 200 Kilometer langen Lauf nicht mehr auf den zugefrorenen ­„Grachten“ (Kanälen) in Holland selbst ausrichten – 1997 war es das letzte Mal -, also suchte man eine „Alternative“ und stieß bei den ohnehin reise­freudigen Holländern offene Türen ein. Bis zu 5.000 Athleten, Familienangehörige und Fans machten sich bei manchen Ausgaben auf den Weg. Die Holländer waren in Finnland, Kanada und Polen und haben 1988 Weissensee in Kärnten entdeckt. Nun ist die Wahl auf das Vinschger Oberland gefallen. Rund um den Turm im See wird fünf Tage lang die Farbe Orange dominieren und alle, denen nach 200 Kilometern das „Elfstedentocht-Kreuz“ umgehängt wird, werden sich als Nationalhelden fühlen. Die meisten werden gemeinsam schunkeln beim traditionellen „Blarenball“ – dem Blasenball – mit der Musikkapelle Reschen und dem ­Kapitänschor aus ­Holland. Geplant sind nicht nur Jubel, Trubel, Heiterkeit, sondern auch Eisschnelllaufkurse für Kinder und viele andere Möglichkeiten der Begegnung zwischen Holland und dem Vinschgau.
Günther Schöpf

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