„Die Carabinieri haben immer Recht“
Publiziert in 21 / 2006 - Erschienen am 4. Oktober 2006
Reschen – Als ungerecht empfindet der aus Schluderns stammende und in Taufers im Münstertal wohnhafte Gerhard Pali die Strafe, die er unlängst von zwei Carabinieribeamten in Reschen aufgebrummt bekam. Pali war mit seinem Motorrad unterwegs und hatte soeben von Nauders kommend die Grenze passiert, als ihn die Ordnungshüter „herausfischten“. „Ich fuhr hinter einem Auto her und wollte zum Überholen ansetzen, aber als ich die Carabinieri sah, blieb ich hinter dem Auto,“ schildert Pali den Vorfall. Die Carabinieri hätten ihm vorgehalten, dass er zu schnell gefahren sei, was Pali aber bestritt. Wie er dem „Vinschger“ gegenüber einräumte, ist ihm allerdings ein provokanter Ausspruch entschlüpft: „Siamo in Italia, i carabinieri hanno sempre ragione.“ Weiters hätte den Beamten auch seine Tätowierung am rechten Oberarm (siehe Bild) nicht gefallen. Tatsache ist, dass Pali wegen gefährlicher Geschwindigkeit eine Strafe von 70 Euro zahlen musste und dass ihm 5 Führerschein-Punkte abgezogen wurden. Der Gesetzesartikel, wonach Ordnungshüter nach eigenem Ermessen „einschätzen“ können, ob eine Geschwindigkeit gefährlich ist oder nicht, gehört laut Pali abgeschafft, „denn so sind wir willkürlichen Entscheidungen ausgeliefert.“ Die Politik solle sich für die Abschaffung solcher Gesetze einsetzen.
Der von ihm konsultierte Rechtsanwalt habe gesagt, „dass es in solchen Fällen zwecklos ist, Rekurs einzulegen.“
Josef Laner