Die Sensibilisierung zwischen den Turbinen
Publiziert in 37 / 2011 - Erschienen am 19. Oktober 2011
Naturns/Schnalstal – Für die BürgerGruppeCivico Naturns hat die Zukunft längst begonnen. Um Mitbürgern die Zeichen der Zeit vor Augen zu führen, hatte sie zur „4. Revolution“ in die „neugeotische Kathedrale“ des Kraftwerks Schnalstal geladen.
Die Revolution an Etsch und Schnalserbach verlief unblutig. Sie fand im Turbinenraum des E-Werkes statt, auf der Rückseite einer Landkarte zum „Römischen Reich“. Fast schon Ironie der Geschichte und Hinweis auf untergehende Reiche, wenn nicht bald jene Revolution stattfindet, die der aufrüttelnde und Mut machende Dokumentarfilm von Carl-A. Fechner „4. Revolution – Energy Autonomy“ vorweg nimmt: den 100prozentigen Umstieg auf erneuerbare Energie. „Die BürgerGruppeCivico versucht durch die Organisation dieses Filmabends im
E-Werk, jüngere Bürger und Bürgerinnen für das Thema erneuerbare Energie zu gewinnen. Wir wollen durch verschiedene Veranstaltungen unterschiedliche Menschen für soziale, wirtschaftliche und ökologische Themen sensibilisieren“, berichtete Katharina Erlacher, eine ausgebildete Tiefenökologin und Initiatorin des Filmabends. Unter dem Motto „Wandel der Zeit“ hatte die Gruppe bereits zwei Veranstaltungen angeboten. Mit Don Paolo Renner und Sepp Kusstatscher wurden „Fragen an die Zukunft“ gestellt und über Klimawandel, Konsum, Werte und Dialog diskutiert.
Projekt „EnergieAktiv!“
In Zusammenarbeit mit dem Referat Energie und Umwelt der Gemeinde Naturns entwickelte Sabine Schwarz von der Landesumweltagentur Zukunftsszenarien unter dem Titel „Südtirol in Richtung Energie-Autonomie“. Bereits am Donnerstag, 20. Oktober steht ab 20 Uhr in der Musikschule wieder die Energie im Mittelpunkt. Sonja Abrate und Benjamin Auer vom Ökoinstitut Südtirol stellen das Projekt „Naturns - die energieaktive Gemeinde“ vor. Christine Romen vom Energieforum Südtirol wird über „Energieeinsparung im eigenen Haus: Maßnahmen und Förderungen“ referieren.
Das Projekt „EnergieAktiv!“ ist in zwei Module aufgeteilt. Im ersten Modul setzt die Gemeinde den „European Energy Award“ um. Das zweite Modul sieht Maßnahmen für die Sensibilisierung vor. Über einen bestimmten Zeitraum kann sich die Bevölkerung am Energiesparen beteiligen. Im Mittelpunkt steht ein Wettbewerb. Die Teilnehmer, Schulklassen und Familien, wetten mit der Gemeinde, dass sie ihren Stromverbrauch um mindestens 10% senken. Erste Anmeldungen zum Mitmachen sind bereits beim Info-Abend am 20. Oktober möglich.
Der Filmabend im historischen Saal der Etsch-Werke AG endete mit Fragen an den Energie-Experten Peter Erlacher, der Vorstellung des Werkes durch Leiter Anton Stimpfl und dem „Energy Pack“, einem Werbegeschenk mit „ökologischer Taschenlampe."
Günther Schöpf