Hermann Prieth trägt auch das Verdienstabzeichen in Silber vom Verband der Südtiroler Musikkapellen auf der Uniform der Musikgesellschaft Scuol.

„Habe immer alle gerne aufgemuntert“

Publiziert in 38 / 2007 - Erschienen am 31. Oktober 2007
Glurns/Scuol – Seit über 50 Jahre ist er Musikant, jahrelang bei der ehemaligen Musik­kapelle Glurns, später und heute noch bei der Musikgesellschaft in Scuol (Schuls) in der Schweiz. „Ich habe immer alle gerne im Verein aufgemuntert“, erzählt Hermann Prieth aus Glurns, der am 6. November seinen 67. Geburtstag feiert. „Man muss durchhalten und weitermachen“, ist ein Motto von ihm und, „wie viele Gratisstunden habe ich bereits gemacht“, sagt er schmunzelnd und zugleich mit einem gewissen Stolz. Als Zweiter von acht Kindern, sieben Buben und einem Mädchen, wurde Hermann Prieth im Jahre 1940 in Glurns geboren. Bereits mit 14 Jahren ist er der Musikkapelle Glurns beigetreten, von der er sich erst 1983 verabschiedet, um endgültig in der Musikgesellschaft Scuol zu spielen. Von 1964 bis 1983 spielte er Trompete sogar in beiden Kapellen. „Da kam es schon vor, dass ich viermal in der Woche zu den Proben musste“, erzählt er. Er liebt die Musik und will auch damit glücklicherweise nicht auf­hören. Er ist zudem noch berufstätig als selbständiger Maler in der Schweiz. Die Malerlehre hatte er in Lana gemacht, wo er gleichzeitig die Gelegenheit hatte, bei der Musikkapelle Tscherms zu musizieren. Nach der Lehre wechselte Hermann in die Schweiz nach Samnaun. Dort arbeitete er in einem Skihaus als Hausbursche und im Jahre 1960 war er in einem Hotel in Samedan tätig. Zu den Musikproben war er regelmäßig nach Glurns gefahren. Ein Höhepunkt in seiner musikalischen Karriere waren sicher die Auftritte mit den „Loam­eggerbuam Glurns“ von 1966 bis 1972. Es gibt diese Volkstanzkapelle nicht mehr. „Wir waren ringsum eine der besten Tanzkapellen, die damals noch rar waren“; sagt er stolz. Mit Heinz Anstein, Gebhard Fritz, Gebhard Hans und Lorenz Wallnöfer hatten in der Volkstanzkapelle noch drei Hermanns mitgespielt: Hermann Riedl, Hermann Ortler und Hermann Prieth. Da ging es oft schon lustig zu, wenn jemand nach einem Hermann rief. Wer war da überhaupt gemeint? Vier Jahre lang war Prieth Vize-Obmann der Musik­kapelle Glurns. „Ich war gerne Musikant in Glurns“, sagt er. In jener Zeit spielte er zudem Fußball wie auch andere Mitglieder der Musikkapelle. Es sei oft nicht leicht gewesen, beide Freizeitbeschäftigungen unter einen Hut zu bringen. Es sei mitunter vorgekommen, dass drei von ihnen noch vor Abschluss des Konzertes weg mussten, um Fußball zu spielen. Das habe manchmal zu Unstimmigkeiten in der Musikkapelle geführt, erinnert sich Prieth. 1983 ist er von der Musik­kapelle Glurns ausgetreten. Seit 1988 ist er selbständiger Maler in der Schweiz. Hermann Prieth ist dort verheiratet und Vater eines Jungen und zweier Mädchen. Im Juni 2004 ist er der Graubündner Musikveteranen-Vereinigung beigetreten und erhielt anlässlich der Jubiläumsfeier und des Bezirksmusikfestes in Trimmis die Ehrenauszeichnung für „50 Jahre aktiver Musikant“. Inzwischen sind es schon bald 53 Jahre, dass Hermann Prieth liebend gerne musiziert.
Daniela di Pilla

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