In Latsch bangt man um den Sommer
Publiziert in 12 / 2011 - Erschienen am 30. März 2011
Latsch/Tarsch – Nachdem die Ankündigung, nicht mehr als 800 Skifahrer pro Tag auf die Alm zu lassen, auch als Werbegeck in die Hose gegangen ist, scheint Investor Jaime Lorenzo Blanco die Nase voll zu haben und benannte Schuldige für seine Schulden. Der Fraktions- und Gemeindeverwaltung, dem Tourismusverein und den Fremdenverkehrsbetrieben gleich mit soll er die Verantwortung zugeschoben haben für Verluste der „Pure Nature“. Nun habe der Blanco aber andere Töne angeschlagen und gedroht, den Zubringerlift im Sommer nicht in Betrieb zu nehmen, sagte Bürgermeister Karl Weiss dem Gemeinderat am 25. März. „Damit würde er das Vertrauen der Bevölkerung endgültig verlieren“, war Weiss überzeugt. Dabei habe Blanco sehr viel investiert und das Bergrestaurant auf Vordermann gebracht. Dass Blanco mit seiner Drohung auf einen sensiblen Punkt gedrückt hatte, verdeutlichte der plötzliche Auftritt des Tourismusvereines, der nun ernsthaft über ein Konzept zur Vermarktung des Wandergebietes Tarscher Alm nachdenkt. Es sollen Kontakte geknüpft und Kostenvoranschläge eingeholt werden, um einen Fachmann, einen Manager, herzuholen. Davon sprach der Bürgermeister im Rat. Unter den Tourismustreibenden war hingegen die Rede von einer „Studie, um Stärken und Schwächen der Betriebe und des Gebietes zu erarbeiten“. Auch den Tourismusberater „Kohl & Partner“ will man „nach der Zielgruppe des Wandergebietes“ fragen. Gemeinde- und Fraktionsverwaltung gehen konform, den Sessellift aufzuwerten, indem man ein teilweises Fahrverbot auf der Forststraße durchsetzen will. Auch den Einsatz eines Zubringerbusses deutete Karl Weiss an. Wer das Konzept finanzieren soll, wurde nicht mitgeteilt. In Tourismuskreisen geht man von einem Schulterschluss zwischen Privaten und Gemeinde aus.
Günther Schöpf