Das Erlebnisbad hat sich zu einem Aushängeschild der Gemeinde gemausert. Nun soll es zu zum wichtigsten Vermarktungsobjekt der künftigen Naturns Kultur&Freizeit GmbH werden.

In Naturns wird man nun „synergisch“

Publiziert in 10 / 2007 - Erschienen am 21. März 2007
Naturns – Die Richtung war längst vorgegeben, programmatisch festgelegt, wie man so schön sagt und wie Bürgermeister Andreas ­Heidegger erinnerte. In der Gemeinde­ratssitzung vom 12. März folgte dann die „politische Willensäußerung“. Die politische Willensbildung hatte ja schon stattgefunden, unter den Verwaltern im Ausschuss, unter den Verwaltungsräten der beiden GmbH’s und natürlich zwischen den beiden GmbH’s. Es gab im Vorfeld Anstöße und Notwendigkeiten, die Er­lebnisbad GmbH und die Bürger- und Rathaus GmbH zusammen zu führen. Ein Anstoß war auf jeden Fall die Amtsmüdigkeit des Vorsitzenden der Bürger- und Rathaus GmbH, Josef Pircher. Die Notwendigkeiten - vom „Strukturen-Fachmann“ Alex Susanna in einer Untersuchung zusätzlich untermauert – lägen auf der Hand, waren die Referenten Valentin Stocker und Zeno Christanell einhellig der Meinung. Allen Beteiligten an der Zusammenführung sei klar, dass Strukturen dieser Dimension professionell vermarktet werden müssen und allen Beteiligten wurde klar, dass nach und nach sämtliche Strukturen und Einrichtungen sportlicher und kultureller Natur in Naturns dieser Vermarktung zu unterstellen sind. Es gehe nun darum, den günstigsten Weg der Zusammenführung zu finden, meinte der zur Ratssitzung geladene Wirtschaftsberater Karl Peer. Da die Gemeinde Naturns Besitzerin des Erlebnisbades ist und zu fast 98 Prozent Anteile an der Bürger- und Rathaus GmbH hält, lag der Kauf des Erlebnisbades auf der Hand. Kritische Stimmen gegen den Kauf des Bades und die Zusammenführung kamen vor allem von Seiten der Unions-Vertreter Franz Gritsch und Erich Tapfer. Von der Mehrheitspartei wünschte sich Rat Albert Gruber, dass die anstehenden Reparatur- und Erhaltungskosten dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht werden. Franz Gritsch hielt es für paradox, von einem gemeinsamen Auftritt zu sprechen, wenn sich der Tourismusverein jetzt aus der Affäre ziehen wolle. Wahrscheinlich habe es die Erlebnisbad GmbH satt, bei der Gemeinde immer als Bittsteller auftreten zu müssen. Er und Parteikollege ­Tapfer beargwöhnten den Einsatz eines überbezahlten Managers oder befürchteten – falls dieser nicht komme – ein schwerfälliges Arbeiten der neuen Gesellschaft mit der Gemeinde als übermächtigen Gesellschafter.
Günther Schöpf

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