Rita Egger, Christian Schweigkofler und Verena Paulmichl (von links). Letztere hatte auf das zweite Vinschger Grenzgebiet im Münstertal hingewiesen.

Unternehmer entdecken das Naheliegende

Publiziert in 15 / 2011 - Erschienen am 20. April 2011
Nauders – Die Grenzregion ­Reschenpass war Schauplatz des ersten „Speed Dating“ von Unternehmern aus den Branchen Bau, Bauzulieferung und Handwerk. Die Organisatoren - die Export Organisation Südtirol (EOS) der Handelskammer ­Bozen und die Wirtschaftskammer Tirol (WKO) - hatten sich die Methode von der Partnervermittlung abgeschaut. Das „organisierte Rendezvous“ je eines Unternehmers aus dem Vinschgau und dem Oberinntal dauerte insgesamt vier Minuten. In 80 Minuten hatte jeder der 40 Teilnehmer - darunter je eine Teilnehmerin - mit jedem gesprochen und bekam Gelegenheit, beim abschließenden Buffet im Veranstaltungszentrum von Nauders (VAZ) „Networking“, Netzwerkarbeit, zu betreiben. „Einen ersten, erfolgreichen Probelauf hat es im Mai letzten Jahres am Brenner gegeben“, erzählte EOS-Mitarbeiter Christian Schweigkofler, der zusammen mit dem Leiter Außenwirtschaft der Tiroler Wirtschaftskammer, Gregor Leitner, die Veranstaltung moderierte. „Am Brenner haben wir gemerkt, dass jeder versucht zu produzieren und zu verkaufen, aber das Naheliegende, eben den Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze, kaum kennt“, sagte Schweig­kofler. „Statt viel Geld und viel Zeit für Messen irgendwo im Ausland auszugeben, bringen wir in Südtiroler Grenzregionen über kurze Wege an einem Abend die Unternehmer zusammen. Wir haben 400 Betriebe zwischen Reschen und Schlanders angeschrieben, 27 haben sich gemeldet, 20 haben wir zugelassen.“ In Nauders hatten sechs Betriebe aus den Fraktionen der Gemeinde Graun, fünf aus Schlanders, vier aus Mals, zwei aus Glurns, je einer aus Taufers, Prad und Eyrs ihre Fühler Richtung Landeck ausgestreckt. Dem „Speed Dating“ mit den „rotierenden Südtirolern“ und den „feststehenden Oberinn­talern“ voraus gegangen waren je ein aufklärendes Referat für beide „Nationen“. Thomas Lunger, Handelskammer, und Robert Jung, Wirtschaftskammer, referierten über Dienstleistungserbringung in der EU, Einreise und Aufenthalt in Österreich und Italien, über Gewerberecht, Sozialrecht und Versicherung, Steuerrecht und Rechnungsstellung. Da dann noch einige „italienische Spezialitäten“ wie Abfalltransport oder Berufsalben anfielen, hatten die Oberinntaler deutlich länger im Saal zu sitzen. Aktive Beobachter der Veranstaltung waren die Laatscherin Verena Paulmichl, Kommunikationsleiterin der Handelskammer, Rita Egger, Bezirksvorsitzende des Südtiroler Wirtschaftsringes, und WKO-Bezirksobmann Karl-Heinz ­Huber. An der Veranstaltung aktiv teilgenommen haben der LVH-Obmann im Ober­vinschgau, Erhard Joos, und der Obmann der Vinschger Industriellen, Hans Moriggl.
Günther Schöpf

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