Bahn und Bus in Mals

Vinschger Bahn: Zubringerdienste bereits verstärkt

Publiziert in 13 / 2005 - Erschienen am 7. Juli 2005
Mit dem 23. Juni ist der Sommerfahrplan für Zug und Bus in Kraft getreten. Veränderungen für den Zugfahrplan im Vinschgau gibt es ab dem 12. September. Da werden die versprochenen schnellen Fahrten mehrmals am Tag eingeführt. Diese Züge werden nicht mehr alle Bahnhöfe anfahren. Seit dem 5. Mai halte man sich an das Mehrphasen-Bahnkonzept, erklärte der zuständige Landesrat Thomas Widmann auf einer Pressekonferenz in Bozen. Schritt für Schritt werde dieses nun verwirklicht. Wesentlich ändern sich bereits mit dem Sommerfahrplan die Busverbindungen bzw. die Zubringerdienste. Insgesamt nimmt die Anzahl der Busfahrten ab, verstärkt wurden die Fahrten vor allem von den Seitentälern zur Talsohle wie etwa aus Martell oder Schnals. Mehr Fahrten gibt es nun auch von Nauders über Reschen mit Einbindung von Langtaufers nach Mals und umgekehrt. Gut bedient wird auch die Postauto-Linie von Zernez zum Malser Bahnhof und umgekehrt. „Selbstverständlich wurde der Fahrplan an die Zugverbindungen angepasst.“, sagte Widmann. Da das Ziel der Bahn jenes sei, im Halbstundentakt zu verkehren und das in Zukunft auch bis nach Bozen, müssten die seit der Eröffnung immer wieder angesprochenen „Kinderkrankheiten“ geheilt werden. 20 Techniker der Firma Stadler sind auf der Vinschger Bahn im Einsatz, um die technischen Mängel bald und dauerhaft zu beheben. „Es handelt sich um das europaweit modernste Zugleitsystem“, erklärte Ewald Fischnaller, der bei der SAD für den Betrieb der Vinschger Bahn zuständig ist. Wenn der Zug plötzlich zum Stehen kommt, hänge das eben mit der Elektronik zusammen, die einen buchstäblich „im Stich lässt“. Da kann der Zug Verspätung ansammeln. Die Information über die Bahn sei bisher sehr dürftig gewesen, nun ist es ein Anliegen des Landes, mit Plakaten und über die Ferienregionen des Tales die Auskünfte gezielt an den Fahrgast zu bringen. Auch sollen die Fahrkartenautomaten bald eine neue Software erhalten, damit sie leichter bedient werden können. Zudem fahren Zugbegleiter mit, um die Fahrgäste zu informieren, später werden sie allerdings auch eine Fahrschein-Kontrolle durchführen. Allgemein betrachtet funktioniert die Bahn überaus gut, verzeichnet der Rhätischen Bahn gegenüber sogar eine höhere Pünktlichkeit, sagte Widmann. In der Schweiz würden sich öffentliche Einrichtungen und Schule an den Fahrplan anpassen und nicht umgekehrt. Im Vinschgau wurde bereits mit den Direktoren der Schulen gesprochen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. In den ersten sechs Wochen hätten 71.000 Fahrgäste den Zug benützt, die Busfahrer seien weniger geworden. Der Zug ist in erster Linie als Personenbahn gedacht, sagte Widmann. Da auch die Radfahrer nicht zu kurz kommen sollten, wurde die „Event-Card“ eingeführt für Bahn und Rad sowie der Radtransport mit dem eigenen Rad. Nützliche Telefonauskünfte und Internetadressen: www.vinschgauerbahn.it, www.sii.bz.it (Transportverbund Südtirol), grüne Nummer, Fahrgastauskunft zum Nulltarif 800-846047 Wegen Zug bereits Auto verkauft Viele Pendler haben sich auf den Zug eingestellt, um damit ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Mit dem neuen Fahrplan ab 12. September wird es für einige von ihnen, die etwa im Krankenhaus in Schlanders oder im Altersheim in Latsch arbeiten, schwierig, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen. Dies berichtete das Malser Ratsmitglied Erika Rinner Wegmann dem „Der Vinschger“. Eine dieser Frauen hätte bereits das Auto verkauft, da sie nur mehr mit der Bahn fahren wolle. Nun werde es eine Aussprache mit Landesrat Thomas Widmann geben. Dieser hätte im Vorfeld versprochen, die Morgenzüge so fahren zu lassen, dass die Pendler pünktlich ihre Arbeitsplätze erreichen können. Derzeit ist es noch der Fall, nicht mehr ab dem 12. September. Geburtstagsausflug mit Vinschger Bahn Sechs Mitglieder der Psairer Jungwirte, haben ihren 19. Geburtstagsausflug am 28. Juni mit einer Fahrt in den Vinschgau verbracht. Sie sind mit dem Bus von St. Martin nach Meran gefahren, von dort in den Zug umgestiegen und bis nach Mals gefahren. Sie haben beim Radverleih der Bahn ein Fahrrad geliehen und wollten bis nach Meran radeln. Vorher stärkten sie sich noch im Gasthof „Malserhof“ in der Nähe des Bahnhofes.
Daniela di Pilla

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