Anstelle des Schwaltenhofes im Ortskern von Schluderns sollen unter anderm sechs Altenwohnungen entstehen.

Der Bürgermeister von Schluderns: „Ich will etwas bewegen“

Publiziert in 16 / 2005 - Erschienen am 25. August 2005
Seit dem vergangenen 5. Mai ist Erwin Wegmann Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Schluderns. Er ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter (20 Jahre) und einen Sohn (16). Seit 1981 war er bei der italienischen Eisenbahn tätig, einige Jahre in der Verwaltung. Was seine politische Laufbahn betrifft, ist er bereits seit 15 Jahren Mitglied des Gemeinderates, davon war er fünf als Referent (früher Assessor) tätig. „Der Vinschger“ hat mit Erwin Wegmann gesprochen. „Der Vinschger“: Was ist die schwierigste Aufgabe für Sie als Bürgermeister? Wegmann: Man muss lernen zu akzeptieren, dass die Bürokratie eine bestimmte Zeit benötigt. Vielleicht ist man auch manchmal ein wenig zu ungeduldig. Nicht leicht zu akzeptieren ist für mich weiters die Tatsache, dass wir viele Vorhaben geplant haben, und das Geld nicht für alles reichen wird. Der Nachtragshaushalt des Landes ist eher klein ausgefallen, das kriegen auch wir zu spüren. „Der Vinschger“: Welche ist Ihre Hauptaufgabe? Wegmann: Die Bürgernähe, sie ist die Voraussetzung zum Arbeiten. Das Vertrauen, das Miteinander und das Zusammengehörigkeitsgefühl sind für mich wichtige Werte. „Der Vinschger“: Wie fühlen Sie sich denn als Bürgermeister? Wegmann: Ich fühle mich wohl. Es ist zum Teil so, wie ich es mir vorgestellt habe. „Der Vinschger“: Welche Vorhaben möchten Sie in dieser Amtszeit verwirklichen? Wegmann: Ich nenne nur einige der wichtigsten: Ich will etwas bewegen in Schluderns, wie etwa die Aufwertung des Dorfzentrums, dazu habe ich bereits auf Landesebene die ersten Schritte unternommen. Das letzte Baulos der Trinkwasserleitung wird fertig gestellt, die Arbeiten zur Verwirklichung des Bahnhofsareals werden noch im August beginnen. Die derzeitigen Bushaltestellen werden weichen, der Bahnhofsplatz soll für Fahrzeuge, Radfahrer, Fußgänger und Menschen mit Behinderung geeignet sein. Der Planer ist Architekt Kurt Stecher aus Prad. Der Bau des Vereinshauses wird auch weiterbetrieben, zudem steht auch der Bau der Feuerwehrhalle an. Beim Lochhof oberhalb Schluderns wird ein kleines E-Werk gebaut, ein weiteres wird für Matsch in Erwägung gezogen. Einen großen Posten (rund eine Million Euro) nimmt der Bau der Abwasserleitung Gschneir-Spondinig ein. Zudem muss die Erweiterung des Sportplatzes und auch die Sanierung der alten Mülldeponie in Angriff genommen werden; 70 Prozent der Kosten davon übernimmt das Land, die Restfinanzierung ist noch abzuklären. Auch das Leitbild soll angegangen werden. Sobald dieses Konzept erstellt ist, werden die einzelnen Bevölkerungssparten angehört. Wichtig ist, dass jeder Bürger Eigenverantwortung in seinem Lebensraum übernimmt. „Der Vinschger“: Wie sieht es mit dem Flugplatz und dem Gemeinschaftsstall aus? Wegmann: Was den Flugplatz betrifft, ist aufgrund einer Befragung der Bevölkerung ein Konzept erstellt worden, dieses wird zunächst mit dem Land und dem Versuchszentrum Laimburg besprochen. Erst nachher können weitere Schritte entschieden werden. Das Konzept sieht Bewässerungsvarianten mit unterschiedlichen Kostenvoranschlägen vor. Auch die verschiedenen Kulturarten sind nach den Bedürfnissen erhoben worden. Insgesamt handelt es sich beim Flugplatz um 40 Hektar, wovon zehn Hektar bereits die Laimburg beansprucht, drei davon wurden inzwischen schon von derselben mit Apfelbäumen bepflanzt. Was den Gemeinschaftsstall anbelangt, ist der Tauschvertrag mit der Immobilienfirma Wema bekanntlich abgeschlossen. Die Finanzierung der sechs Altenwohnungen ist auch gesichert. Diese werden anstelle des Schwaltenhofes im Ortskern entstehen. Die genaue Bestimmung des Gemeinschaftsstalles kann erst zu einem späteren Zeitpunkt beschlossen werden, grundsätzlich muss dazu auch die Meinung der Bevölkerung angehört werden.
Daniela di Pilla

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