Reinhold Messner signiert sein neues Buch
Publiziert in 18 / 2005 - Erschienen am 21. September 2005
„Gobi – Die Wüste in mir“ heißt das neueste Buch von Reinhold Messner. Der Buch- und Papierhandlung Hanny Alfons in Naturns war es vor kurzem gelungen, Reinhold Messner für eine Autogrammstunde zu gewinnen. Dazu waren viele Gäste und Einheimische gekommen.
Der berühmte Bergsteiger und Abenteurer schildert in seinem neuen Buch die Durchquerung der Wüste Gobi, die sich über chinesisches und mongolisches Staatsgebiet erstreckt. Allein und ohne logistische Hilfe bezwang er die über 2000 Kilometer lange Strecke. Der Marsch führte ihn im 60. Lebensjahr noch einmal an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Im rund 270 Seiten umfassenden und mit Bildern ausgestatteten Buch, das im Fischer Verlag erschienen ist, lässt der Grenzgänger den Leser die Wüstendurchquerung hautnah und anschaulich miterleben. Auch sehr persönliche Gedanken und Ansichten hat Reinhold Messner niedergeschrieben.
Mit der Wüstendurchquerung hatte er sich einen alten Traum erfüllt. Aufgebrochen ist er im Mai 2004 in Bayant-Ukhaa in der Ostgobi. Von Jurte zu Jurte, unterstützt nur von Hirtennomaden, schlug er sich nach Westen durch, die Ost- und Südgobi durchmessend, dann eine sich 300 Kilometer hinziehende leere Steinscherbenwüste. Er durchwanderte die Westgobi und kehrte nach Überquerung des Altai-Gebirges nach Ulan Baator zurück.
Im letzten Kapitel kommt Messner auch auf seinen Bruder Günther zu sprechen, der 1970 am Nanga Parbat im Himalaja verunglückt ist.
Der Leichnam von Günther Messner wurde unlängst an der Diamirflanke gefunden. Ein Wadenknochen war bereits 2000 gefunden worden. Am 29. August dieses Jahres war Reinhold Messner selbst an der Fundstelle. Er erkannte einen der Bergschuhe von Günther wieder. Am 8. September zeigte sich Messner bei einer Pressekonferenz auf Schloss Juval überzeugt, dass die Umstände, die vor 35 Jahren zum Tod von Günther geführt hatten, nun endgültig geklärt sind. Die „schlimmste Schmutzkampagne der alpinen Geschichte dürfte wohl vorbei sein.“ Die sterblichen Überreste seines Bruders Günther ließ Reinhold Messner vor Ort einäschern. Damit sollte auch verhindert werden, dass sie „verschoben“ werden können, „um sie verschwinden zu lassen."
Josef Laner