Ehrengäste und Referenten: Pater Urs Maria Stadelmann, Landesrat Arnold Schuler, Bezirkspräsident Andreas Tappeiner sowie die Bürgermeister Dieter Pinggera und Georg Altstätter (v.l.).

2016 soll es runder laufen

Publiziert in 5 / 2016 - Erschienen am 10. Februar 2016
Die Bauern im Bezirk erhalten geistliche Ermunterung. Die Berglandwirte können hoffen und die Förderbeiträge werden wieder pünktlicher ausbezahlt. Schlanders - Das Bewusstsein, voneinander abhängig zu sein, schien beim Bezirkstag des Südtiroler Bauernbundes im Kulturhaus von Schlanders fast schon Realität. Die Zahl der Politiker und Verbandsvertreter, die Bezirksobmann ­Raimund Prugger begrüßte, schien lang. Kurz und knapp blieb sein Rückblick auf ein gutes Jahr in der Berglandwirtschaft, auf tiefe Preise in der Obstwirtschaft, die zunehmende Bedeutung der Weinproduktion, die soliden Preise im Gemüsebereich und auf das Bemühen der VI.P, auch Sonderkulturen zu fördern. Prugger sah Landesrat Arnold Schuler zu Unrecht im Schussfeld. „Im Jahre 2016 soll es mit den Auszahlungen der Prämien und Förderungen runder laufen“, versprach er. Als Leiter des Bezirksbüros informierte Johann Wallnöfer, wie seine 13 Arbeitskräfte in Vollzeit und 2 in Teilzeit für 3.234 Mitglieder eine Fülle von Dienstleistungen bewältigt hätten. Nach der Statistik kam die Spiritualität. Der Benediktiner­pater Urs Maria Stadelmann hatte sich für sein Thema „Gedanken zur Landwirtschaft und Schöpfung aus christlicher Sicht“ Anregungen aus der Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato sii“ geholt. Weit ausholend sprach er von Gott und der Welt, wie man so sagt. Die Menschheit sei in einer „kulturellen und nicht religiösen Krise“. Er forderte auf Verantwortung zu übernehmen und mit ehrlichen Gesprächen die Spaltung in der Pestizid-Frage zu überwinden. Auf das geänderte Konsumverhalten und die Auswirkungen auf die Landwirtschaft ging Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler ein. „Ein Großteil der Konsumenten hat keine Beziehungen mehr zum Bauern, aber Veränderungen in der Landwirtschaft und dadurch in der Landschaft werden kritisch gesehen“, gab Schuler zu bedenken. Zudem sei viel Vertrauen verloren gegangen. Nicht nur durch Lebensmittelskandale, auch in der Art, wie man kommuniziere. Ein entscheidendes Thema der nächsten Jahre - auch im Hinblick auf den Klimawandel - werde die Forschung sein, merkte Schuler an. Er hatte aber auch Erfreuliches zu berichten, so die Unterstützung der Almwirtschaft, die von derzeit 1,7 Millionen Euro auf 8,5 Millionen im Jahre 2019 aufgestockt werde. Zusätzlich erwarte man 34 Millionen Euro aus EU-Mitteln. Landesobmann Leo Tiefenthaler will alle Gesellschaftsschichten in die Diskussion um den Pflanzenschutz einbeziehen. Lothar Burger sah das Image der Obstwirtschaft durch eine einzige Gemeinde angekratzt. Josef Maschler (Martell) fürchtete ein Überstülpen von Schutzbestimmungen über den bäuerlichen Lebensraum im Nationalpark. Parkdirektor Wolfgang Platter beruhigte und bekannte sich zum Prinzip der Subsidiarität. Der Bezirkstag wurde von einem Bläserquartett der Bürgerkapelle Schlanders umrahmt. s
Günther Schöpf

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