Malser in Rio de Janeiro: (v.l.) Sabrina Rinner, Francesco De Stefani, Jakob Noggler, Noah Thöni, Franz Patscheider, Emilia Ziernheld, Pia Kopania, Greta Zilli, Ganie Baruti und Tobias Lechthaler.
Jakob Noggler (links) und Francesco De Stefani im Einsatz.
Der chinesische Trainer ließ sich von Ganie Baruti und Greta Zilli (rechts) zum Tragen eines blauen „Firta‘s“ überreden.
Spaziergang mit Sprungtraining an der Copacabana, um den Sonnenaufgang zu erleben.

Das war jetzt kein gewöhnlicher Schulausflug

…das war die Gymnasiade in Brasilien und der Schulsprengel Mals war dabei.

Publiziert in 18 / 2023 - Erschienen am 10. Oktober 2023

Mals - Qualifiziert hatten sich die 8 Malser Schüler – 4 Mädchen, 4 Buben - 2022 bei den italienischen Mittelschulmeisterschaften in Sportstätten an der Costa Ionica (Region Basilicata). „Eigentlich haben wir uns als Schule qualifiziert“, merkte Direktorin Doris Schönthaler an. Dann herrschte erstmal Funkstille. Kurz vor dem Vergessen kam die Botschaft: Die Badmintonspielerinnen und –spieler der Mittelschule Mals sind zur Gymnasiade, zur Mittelschulweltmeisterschaft in Rio de Janeiro zugelassen. Für die Direktion in Mals wurde es hektisch. Es mussten die Eltern von Francesco De Stefani, Jakob Noggler, Noah Thöni, Franz Patscheider, Emilia Ziernheld, Pia Kopania, Greta Zilli und Ganie Baruti um Erlaubnis gefragt werden und es musste aus einer Bestätigung hervorgehen, dass die Schüler alle die Mittelschule Mals besuchen. Nach der Bürokratie war die Frage zu klären, wer sich aus dem Lehrerkollegium die Zeit nimmt und wer die Verantwortung übernimmt. Sportlehrer Tobias Lechthaler und Musikerzieherin Sabrina Rinner waren bereit, Südamerika neu zu entdecken und das brasilianische Abenteuer mitzumachen, genauer es den Schülern zu ermöglichen. Am 18. August versammelte sich die italienische Delegation mit 8 Schülern aus Mals, 8 aus Innichen und 4 Mädchen aus Primiero (TN) am Flughafen in Mailand. Nach 3 Stunden landete man in Lissabon und nach 10 Stunden war man in der brasilianischen Küstenmetropole Rio de Janeiro, zusammen mit 1.500 Teilnehmern aus mehr als 40 Nationen. Wie es sich für richtige Badminton-Spieler gehört, wurde die meiste Zeit in der Halle eben Badminton gespielt. Dass es auch jenen sagenhaften Strand Copacabana gibt, dass man den Granitfelsen Zuckerhut mit der Seilbahn besteigt, wurde am „Kulturmittwoch“ vermittelt. Nicht fehlen durften in der Tour weder zum Olympia-Stadion, noch zum Fußballstadion Maracanâ, das schon im Jahr 1950 Plätze für 200.000 Zuschauer aufwies. Zum Kulturtag gehörte auch die Vorstellung der Nationen. Die „Nation Mals“ präsentierte sich in Dirndl und Lederhosen und servierte als Spezialitäten Äpfel und Speck. Tobias Lechthaler möchte von dieser Stelle aus der VIP und dem Südtiroler Speckkonsortium danken. Die sportliche Ausbeute hielt sich in Grenzen. Alle mussten an Einzelspielen, an Doppel und Mixed teilnehmen. In der Einzelwertung wurde Francesco De Stefani 9., Pia Kopania 10. „Für alle war es aber ein toller Austausch und eine tolle Erfahrung“, schwärmte Sportlehrer Tobias. Er war etwas überrascht, dass man auch mit Englisch nicht sonderlich weit kommt. Man musste schon „Português“ sprechen. Aber was tun, wenn selten Internet oder Wlan zur Verfügung standen. „Was sind schon Worte, wenn man mit Händen sprechen kann, das konnte man mit allen, auch mit Brasilianern und Chinesen“, meinte Tobias. Am 29. August fand die Expedition ein Ende und die Bevölkerung im Vinschgau war wieder vollständig.

Günther Schöpf

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