Dreifaches Glück für Werner Gurschler
Publiziert in 7 / 2012 - Erschienen am 22. Februar 2012
Pragelato – Werner Gurschler, Motorsportvereinigung Vinschgau, heimste Titel und Ehren ein. Das hart umkämpfte Finale des Ice Cup und der Abschluss der Italienmeisterschaft im Eis-Rally fanden im Abstand von einer Woche im Piemontesischen Pragelato statt.
„Es war mit Abstand die schnellste Bahn“, erinnerte sich der Mitsubishi-Fahrer Gurschler aus Laas. „Am Armaturenbrett leuchtete schon die Anzeige auf. Der 4. Gang war bereits ausgereizt, aber zum Hochschalten reichte es nicht mehr. Ich schätze, so an die 160 Stundenkilometer hatte ich schon drauf in der Eis-Arena von Pragelato. Der Veranstalter hat sogar 170 gemessen“, erzählte Gurschler. Nach seinem Auftritt in Riva Valdobbia und dem Schrecken, den er der etablierten Konkurrenz anfangs Februar eingejagt hatte, konnte Werner Gurschler bei 30 Grad unter null in Livigno seinen 2. Gesamtplatz im Eiscup verteidigen. Damals durch den genialen Streich seines Teams beim Vorwärmen. Der 1. Platz war In Pragelato für Gurschler außer Reichweite. Nur bei einem Totalausfall von Iwan „dem Schrecklichen“, wie der Führende Ivan Carmellino genannt wurde, hätte Aussicht bestanden. Aber die Gefahr kam von hinten. Die Konkurrenz drängte und entsprechend waren die Nerven gespannt. Beim Positionsfahren ging noch alles glatt. Die sechstbeste Zeit aller 40 Autos konnte sich sehen lassen. Im 1. Wertungslauf (acht Runden) wäre Gurschler nicht nur die unerwartet hohe Geschwindigkeit zum Verhängnis geworden. Es kam noch das Nervenflattern dazu. Gurschler wusste, die stärksten Verfolger starteten hinter ihm. Prompt kostete ihm ein „Dreher“ mindestens sieben Sekunden und wertvolle Platzierungen. Im 2. Lauf – immer über acht Runden – hatte er sich mühevoll vom 13. auf den 9. Rang vorgearbeitet. Im 3. und letzten Lauf konnte er einen weiteren Rang gut machen. Als der Vize-Meistertitel im Ice Cup fest stand, war Gurschlers erste Tat, sich bei seinen Begleitern zu bedanken. „Wir werden dies auch feiern und dazu alle Sponsoren einladen“, kündigte Werner Gurschler an. Das Wochenende darauf musste Gurschler und seine Mannschaft abermals nach Pragelato. Trotz Schwierigkeiten mit dem Motor seines Mitsubishi sicherte er sich den Italienmeistertitel in der Kategorie „WSC Int. 6“ und schaffte hinter dem Eppaner Rudy Biciato den Gesamt-Vize-Italien-Meister. Es gab Gründe zu feiern und zu triumphieren. Zum ersten Mal hatte Gurschler am Ice Cup teilgenommen und einmal mehr festigte der Laaser den Ruf der Südtiroler, präzise, zuverlässig und kompakt aufzutreten.
Günther Schöpf