„Konzentriere mich auch weiterhin auf das Schi fahren“

Publiziert in 18 / 2007 - Erschienen am 16. Mai 2007

Hagen Patscheider gilt als hoffnungsvolles Nachwuchstalent im italienischen Schirennsport. Der 19-jährige Sportschüler aus Langtaufers konnte die heurige Saison als dreifacher Junioren-Italienmeister beenden. Im Interview spricht er über seine Leidenschaft und wirft einen Blick in die Zukunft. „Der Vinschger“: Mit drei Goldmedaillen hast du die Saison mit einem großen Erfolg abgeschlossen. Welche Bilanz ziehst du, mit welchen Gefühlen blickst du auf die letzten Monate zurück? Hagen Patscheider: Im Großen und Ganzen bin ich mit der heurigen Saison sehr zufrieden. Vor allem im Riesentorlauf, Super G und der Abfahrt konnte ich einige meiner Ziele erreichen, wie beispielsweise den achten Platz im „Riesen“ bei der Junioren WM in Salzburg. Nur im Slalom lief es leider nicht so gut. Ich hatte zwar oft die Möglichkeit, Punkte zu holen, aber irgendwie wollte es nicht so richtig klappen. Wenn ich im ersten Lauf schnell war, passierten mir im zweiten Durchgang oft Fehler. Aber das kann in diesem Sport manchmal vorkommen. „Der Vinschger“: Besteht die Möglichkeit, dich bald im Europa-, oder Weltcupzirkus zu sehen? Hagen Patscheider: Die Mannschaftsbildung des ­italienischen Schiverbandes hängt momentan noch in der Luft. Heuer war es so, dass es drei A-Mannschaften (Weltcup), keine B-Mannschaft (Europacup) und eine C-Mannschaft (Jugend) gab. Falls nächstes Jahr wieder ein B-Kader eingerichtet wird, besteht vielleicht eine kleine Chance, aufgenommen zu werden. „Der Vinschger“: Du bist ja ein so genannter Allrounder. Welche ist deine Lieblingsdisziplin? Hagen Patscheider: Mir gefallen alle vier Disziplinen. Am liebsten habe ich immer die, wo es am Besten läuft. Somit wechselt meine Lieblinsdisziplin häufig. „Der Vinschger“: Der Erfolg kommt ja nicht von alleine. Ohne viel Zeit und Energie zu investieren, kann man nicht an der Spitze mitfahren. Wie motivierst du dich, das ganze Jahr über hart zu trainieren. Hagen Patscheider: Motivation braucht man vor allem im Sommer, der Winter ist ohnehin toll. Aber wenn man in den heißen Monaten bei großer Hitze im „Matsch“ herumfahren muss, kann man schon mal die Lust verlieren. Aber man muss sich nur stets vor Augen halten, dass auf den Sommer bald der Winter folgt, dann kann man diese Monate schon überbrücken. „Der Vinschger“: Wie schaffst du es, Sport, Schule, Familie und Freunde unter einen Hut zu bringen? Hagen Patscheider: Bislang hat das immer gut geklappt. Man lernt die Freizeit zu schätzen und genießt das bisschen Zeit zu Hause um so mehr. Aber wenn ich zu lange daheim bin, verspüre ich wieder Lust, auf Achse zu gehen. Ich bin es einfach gewöhnt, ständig unterwegs und in Bewegung zu sein. „Der Vinschger“: Inwiefern unterstützt dich deine Familie? Hagen Patscheider: Meine Familie steht voll hinter mir und unterstützt mich bei all meinen Entscheidungen. Bei Erfolg freuen sie sich mit mir, wenn es nicht so gut läuft, leiden sie mit. Meine Mutter hat mich nie „gepuscht“ oder übt Druck auf mich aus, sie steht immer ­„neutral“ hinter mir. „Der Vinschger“: Welche Hobbys hast du neben dem Schi fahren? Hagen Patscheider: Mein Golf ist mein größter Stolz. Außerdem höre ich sehr gern Musik. Je nach Stimmung mag ich von Volksmusik bis Metal alles. Nur Techno kann ich nichts abgewinnen. Ich bin auch gerne mit Freunden unterwegs und lebe hie und da meine Jugend etwas aus. „Der Vinschger“: Du machst heuer Matura. Wie sehen deine Pläne für die Zeit danach aus? Hagen Patscheider: Ich habe keine konkreten Pläne für die Zukunft. Ich will mich auch weiterhin auf das Schi fahren konzentrieren. Falls daraus nichts wird, werde ich mich umorientieren. Auch ein Studium ist dann nicht ausgeschlossen. Ich lasse einfach alles mich zukommen und schaue, was die Zukunft mir bringt. Interview: Simone Stecher