Die „Leader“: Janine Meyer (links) und Marina Ilmer.

Marina Ilmer ist die Königin der Transalp

Publiziert in 27 / 2016 - Erschienen am 20. Juli 2016
Es war ihr 3. Streich: Nach 2012 und 2013 entschied die Tscharserin Marina Ilmer erneut das Rennrad-Etappenrennen „Tour Transalp“ für sich. RIVA DEL GARDA - Kürzlich ging die Tour Transalp, die Alpenüberquerung für Radrennfahrer, über die Bühne. Von Imst ging es über Brixen, Enneberg, Sillian, Fiera di Primiero, Crespano del Grappa und Levico Terme nach Riva del Garda. Die 1000 Teilnehmer aus 25 Nationen mussten beim Etappenrennen insgesamt 901 km zurücklegen, 22 Pässe und 19.521 Höhenmeter bewältigen. 7 Tage lang quälten sich die Radsportler, die in Zweierteams an den Start gingen. Traditionell sind auch mehrere Südtiroler bei der Transalp dabei. Diese hatten ein kräftiges Wörtchen mitzureden. Während bei den Herren der Gesamtsieg an den Antholzer Hannes Pallhuber und den Trentiner Massimo Debertolis ging, war bei den Damen Marina Ilmer erfolgreich. Die Tscharserin ging gemeinsam mit der Kölnerin Janine Meyer an den Start. Erst im letzten Moment hatte sie sich für eine Teilnahme entschieden. Deshalb fehlte auch die nötige Vorbereitung für ein solches Etappenrennen. Dennoch holten Ilmer und Meyer einen souveränen Gesamtsieg. Die Beiden entschieden sogar alle 7 Etappen für sich. Das Südtiroler-Deutsche Zweierteam hat die Alpen in 32:30.55 Stunden überquert. Die Zweitklassierten Trentinerinnen, Marcellina Dossi und Letizia Grottoli, die als Favoritinnen gestartet waren, verloren in der Gesamtwertung 1.19 Stunden. Für Ilmer war dies nach 2012 und 2013 bei der dritten Teilnahme bereits der dritte Gesamterfolg. der Vinschger hat mit der Tscharserin gesprochen. der Vinschger: Überrascht vom souveränen Triumph? Marina Ilmer: Eigentlich schon ein wenig. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich es so gut schaffen werde, da ich abgesehen von der „Nicht-Vorbereitung“ auch noch ziemlich müde war von der etwas hektischen Zeit zu Hause. Außerdem fehlt mir heuer sicher auch die Rennhärte, da ich kaum Wettkämpfe gemacht habe und bewusst kürzer treten wollte. Worauf kommt es bei einem solchen Team-Rennen an? Voraussetzung ist sicher, dass die Chemie zwischen den Partnern stimmt. Jedes Jahr geraten sich so einige Paare in die Haare, vor allem auch, wegen der immer zunehmenden Müdigkeit während eines Etappenrennens. Von Vorteil ist sicher auch, wenn das Leistungsniveau nicht zu sehr auseinanderklafft. Der Stärkere passt sich dem Schwächeren an. Das haben wir aber nicht machen müssen. Wir haben uns auch sehr gut ergänzt: jede hat etwas andere Stärken, die wir dann auch gezielt eingesetzt haben. Nicht zuletzt ist die Einteilung der eigenen Kräfte wichtig. Dies verlangt Erfahrung und eine gute Selbsteinschätzung. Was ist das Besondere an der Transalp? Man lernt viele neue Orte, Landschaften und Menschen kennen. Etwas Besonderes ist es, dass man im Team fährt und nicht als Einzelkämpfer. Es ist schon erstaunlich, wie sehr man in nur einer Woche „zusammenwachsen“ kann und dies nicht nur innerhalb des selben Teams, sondern oft auch mit anderen Paaren, die ähnlich stark fahren, da man sich dann immer wieder trifft, teilweise zusammen fährt und sich auch unterstützt. Das gemeinsame Kämpfen und manchmal auch Leiden verbindet die Teilnehmer. Die nächsten Saison-Ziele? Ich habe mir für heuer bewusst keine großen Ziele gesetzt. Ich habe in den letzten Jahren neben meiner Arbeit immer auch viel trainiert und auf vieles verzichten müssen. Großteils habe ich das gerne gemacht, aber die Gesamtbelastung und der Einsatz waren groß, was auf Dauer für mich nicht mehr umsetzbar ist. Heuer möchte ich die Rennen lockerer angehen, ohne Druck, der Freude am Fahren wegen. Teilnehmen werde ich in dieser Saison unter anderem noch an der Dolomiten-Rundfahrt und am Highlander-Radmarathon in Vorarlberg. Vielleicht bestreite ich auch spontan einige Granfondos und Bergrennen. Zum Beispiel den Ötztaler Radmarathon. Wenn ja, habe ich mir ein bescheidenes Ziel gesetzt: anzukommen. MICHAEL ANDRES
Michael Andres

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