Techniker begutachten die vertikalen Drainageschläuche des Gassammelsystems

Arbeiten voll im Gang

Publiziert in 43 / 2016 - Erschienen am 3. Dezember 2016
Abfalldeponie „Söles“ wird saniert. Innovatives Gassammelsystem. Modell für andere Deponien des Landes. Glurns/Vinschgau - Die Abfalldeponie „Söles“ bei Glurns wird unter der Leitung der Bezirks­gemeinschaft Vinschgau und der Landesagentur für Umwelt (Amt für Abfallwirtschaft) saniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Sie wird mit einer dauerhaften Oberflächenabdichtung, sowie einem innovativen Gassammelsystem ausgestattet, das zum Modell für andere ­Abfalldeponien des Landes werden soll. Mitte November wurde die Baustelle einer Expertengruppe präsentiert. 1980 in Betrieb gegangen Die Abfalldeponie, im Jahr 1980 als erstes kontrolliertes und basisgedichtetes Abfall-Endlager Italiens in Betrieb gegangen, hat nun nach rund 35 Betriebsjahren größtenteils ausgedient. Seit der Inbetriebnahme des Müllverbrennungsofens in Bozen im Juni 2013 werden sämtliche brennbaren Haus- und Sonderabfälle des Bezirks Vinschgau nicht mehr auf der Abfalldeponie „Söles“ deponiert, sondern nach Bozen transportiert und dort verbrannt. Aus diesem Grund wird im Zuge des Projektes „Sanierung des alten Abfalldeponieteils und Anpassung des Deponiegassammelsystems“ der aufgeschüttete, rund 20 m hohe Abfallhügel vollständig und dauerhaft abgedichtet, um Deponieemissionen zu minimieren und kontrolliert auffangen zu können und somit jedwede negative Umweltauswirkung auf Boden, Luft und Wasser wirksam zu unterbinden. Die Arbeiten zur Endgestaltung und nachfolgenden Rekultivierung der bestehenden Bezirks-Abfalldeponie „Söles“ sind zurzeit voll im Gange und sollen innerhalb 2017 abgeschlossen werden. Die 2,5 Hektar große Oberfläche wird saniert, rekultiviert, begrünt und möglichst natürlich in die Umgebung eingebettet. Nur ein kleinerer, noch ungenutzter Bereich von ca. 5.000 m² wird als Restfläche für zukünftige Ablagerungen der Bezirksgemeinschaft Vinschgau freigehalten. Zudem soll ein neuartiges System zur Sammlung des Deponiegases installiert werden. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann das sanierte Deponieareal im Rahmen der rechtlichen und technischen Möglichkeiten auch einer Nutzung zugeführt werden. Mit diesem zukunftsweisenden Schritt wird die Abfalldeponie „Söles“ auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Mitte November 2016 fand eine Begehung der Baustelle statt, an der zahlreiche Experten der verschiedenen Landesämter, der Bezirksgemeinschaften, sowie Techniker von Planungsbüros teilnahmen. Dabei wurden den Technikern die verschiedenen Komponenten und Spezifikationen der neuen Oberflächenabdichtung und des Gassammelsystems präsentiert. Die Oberflächenabdichtung wird durch eine Kombination aus mineralischer Dichtlage mit darüber liegender PE-Kunststoffdichtungsbahn (Stärke 2,5 mm) realisiert. Oberhalb der Abdichtungsschichten sorgt eine Drainageschicht für die Entwässerung von Oberflächenwasser. Der effektive Oberflächenabschluss erfolgt durch eine 1 m dicke Erdschicht mit nachfolgender Begrünung. Kontrollierte Gasableitung Unterhalb der Oberflächenabdichtung wird ein innova­tives Gassammelsystem installiert, welches die jährlich anfallende Gasmenge von ca. 370.000 m³ (entspricht 42 m³/h) kontrolliert ableiten soll. Dabei wird das Deponiegas über ein dichtes Netz von vertikal eingerammten Drainageschläuchen bereits tief im Kern des Deponiekörpers gesammelt, über ein oberflächiges Netz von Saugleitungen in einer Gassammelstation zusammengeführt und von dort zur ordnungsgemäßen Entsorgung (Verbrennung) weitergeleitet. Das auf der Abfalldeponie „Söles“ in Glurns installierte Gassammelsystem soll zukünftig auch auf anderen Abfalldeponien der Provinz ­Bozen zum Einsatz kommen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Bezirksgemeinschaft Vinschgau für die Nachsorgemaßnahmen an der sanierten Abfalldeponie „Söles“ für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren verantwortlich sein. red
Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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