Leserbriefe
„Lapo“ ist wieder da!
Unser Kater „Lapo“ ist endlich aufgetaucht. Er ist gesund und lebt seit dem 17. März wieder bei uns in Vetzan. Wir möchten uns beim der Vinschger bedanken, der uns bei der Suche geholfen hat. Dank der Artikel haben wir verschiedene wichtige Meldungen bekommen und so auch den letzten erfolgreichen Anruf. Wir haben während der 4 schwierigen Monate viele sensible Menschen kennengelernt, die uns sehr geholfen haben. Ein besonderer Dank geht an Rosa und Magdalena, die „Lapo“ gefüttert haben und uns sehr hilfreich waren.
Die Zeit ist gekommen, eine Seite in meinem Leben weiterzublättern ...
… und ein Kapitel zu schließen, welches wohl für immer eines der prägendsten und schönsten für mich bleiben wird. Sport ist Lebensschule, welche mit nichts anderem zu vergleichen ist: Von ganz oben fällst du ganz nach unten, und dann musst du einmal durchatmen und dich wieder hochkämpfen; immer und immer wieder. Vor 10 Jahren kam ich in die italienische Nationalmannschaft und arbeitete mich schon bald an die Spitze des Weltcups. Mit viel Ehrgeiz, Willensstärke und extremem Kampfgeist team-intern pushten wir uns gegenseitig immer weiter nach oben. Wir hatten ein Ziel. Wir wollten ganz hoch hinaus, eigentlich viel höher als es unser Verband uns erlaubte. Ich hatte das Glück, mit der Generation der großen Kämpfer gemeinsam zu wachsen: Danke Evelin, Patrick, Florian und Alex, dass wir nicht nur für unsere persönlichen Erfolge, sondern auch für unsere größte Passion gemeinsam gekämpft haben. Manchmal ignorierte ich es, manchmal war es mir egal, manchmal kam wieder der innere Zorn und irgendwann geht einem die Puste aus. Eine zusammenfassende und möglichst simple Erklärung für alle, die mich immer wieder fragen: Warum ist Naturbahnrodeln nicht olympisch? Unser Verband FIL (Federation International de Luge) besteht aus Kunstbahnrodeln und Naturbahnrodeln. Na gut, eigentlich besteht der Verband aus Kunstbahnrodeln, und einer weiteren Disziplin, die man ein bisschen „füttern“ muss, damit sie nicht stirbt. Sterben darf sie dann nämlich doch nicht, denn einige Kriterien des IOC (internationales Olympisches Komitee) sind folgende, dass man zum Breitensport eine Verbindung haben und für Nachhaltigkeit stehen sollte. Naturbahnrodeln ist kostengünstig und der Natur so nahe wie kaum eine andere Sportart. Wenn man das als Verband vorlegen kann, steht man schon ganz gut da. Das sollte man wohl auch, wenn man Eiskanäle um über 150 Millionen Euro baut, die nach der Olympiade womöglich wieder stillstehen. Der strategische Plan unseres Verbandes ist es also, der Naturbahn jährlich ein gewisses Budget zuzustecken, damit sie „überlebt“ (wir bekommen 800 Euro für einen Weltcupsieg, trainieren aber, sofern es der Tagesablauf im normalen Berufsleben zulässt, nicht viel weniger Wochenstunden wie ein Kitzbühel-Sieger). Man kann das Budget, welches uns von der FIL zur Verfügung gestellt wird, auch genauso gut „Schweigegeld“ nennen. Italien bekam 2019 die Zusage für die Olympiade 2026 und der ganze Ball kam wieder ins Rollen (genauso wie vor 2006, Olympiade in Turin). Italien mit FISI und CONI, das Land Südtirol mit Kompatscher und eine auserwählte Kommission von Fachleuten forderten, dass die FIL erneut einen Antrag an das IOC stellt, für eine Aufnahme des Naturbahnrodelns ins olympische Programm. Die Erwartungen waren hoch, wir bekamen durchwegs positiven Aufwind. Im Oktober 2021 reisten die Komissionsmitglieder aller Nationen nach Salzburg zum Kongress, bei welchem nun u.a. der offizielle Antrag an das IOC gestellt werden sollte. Am Vorabend (!) der Kongresssitzung dann die ernüchternde Nachricht vonseiten der FIL-Executive: Man würde den Antrag nun doch nicht stellen, da seitens des IOC keine Aufnahme des Naturbahnrodelns mehr erwünscht sei, stattdessen wolle man sich nun umso mehr bemühen, das Damendoppel-Kunstbahnrodeln ins olympische Programm aufzunehmen. Uns stockte der Atem: Mit dieser einen „Nacht-und-Nebel-Aktion“ waren also jetzt alle Bemühungen und Hoffnungen umsonst? Die FIL ahnte, dass diesmal die Chancen für eine Aufnahme des Naturbahnrodelns effektiv gut standen, somit war der Hintergedanke anscheinend jener, diese Absicht bis „5 vor 12“ geheim zu halten, damit die Naturbahnvertreter vor der Einreichfrist keine Möglichkeit mehr hatten, sich zu „wehren“ – und so kam es auch. Im darauffolgenden Sommer 2022 wurde dann das Damendoppel- Kunstbahnrodeln als olympische Disziplin anerkannt. Die Tatsache, dass vom IOC seit Kurzem „gender equality“ gefordert wird (Anm. männliche und weibliche Beteiligung muss gleich hoch sein), ist durchaus wahr. Doch wahr ist auch, dass man dieses Kriterium ebenso mit einer anderen Aufteilung erfüllt hätte, und damit den Traditionssport Naturbahnrodeln den verdienten Vorrang gegeben hätte. Wohlgemerkt gegenüber einer Disziplin, welche bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen internationalen Wettkampf ausgetragen hatte; nicht einmal existierte. Ich will hiermit in keinster Weise meine Kollegen aus der Kunstbahn angreifen oder gar deren Leistungen schmälern. Im Gegenteil – wir Athleten von der Naturbahn und der Kunstbahn pflegen ein freundschaftliches Verhältnis untereinander. Ich jedenfalls bin am Ende angelangt - und diesmal will ich mich nicht mehr hochkämpfen. Das Sportlerherz in mir schlägt nämlich für den Speed auf der Rodel, für Siege und sportliche Erfolge, nicht für „perverse Sportpolitik“, getrieben von Geld und von Gesichtern, hinter dessen Fassaden nun endgültig die Wahrheit hervorgekommen ist. Meines Erachtens ist der Eiskanal eine aussterbende Spezies, die nur noch künstlich, durch finanzielle Spritzen am Leben erhalten wird. Ob der FIL bewusst ist, dass auch „ihr“ Sport kurz vor dessen Untergang ist? Ich denke schon – gerade deshalb sollte im Naturbahnrodeln eine Chance anstatt eine Konkurrenz gesehen werden, um so den Weltverband gemeinsam zu verbessern. Es ist schade, dass so viel unserer Energie, welche eigentlich für sportliche Höchstleistung benötigt wurde, wir Athleten immer wieder in diesem leidigen Thema investiert haben. Es ist traurig, dass dies zum größten Teil der Grund meines Karriereendes ist. Was bleibt, sind aber die schönen Momente des Erfolgs, die unbeschreiblichen Erinnerungen mit meinem Team und meine endlose Liebe zu diesem Sport. Danke an alle, die mich auf diesem spannenden Weg begleitet haben.
Schildkröte am Radweg
Ich mache seit 22 Jahren jedes Jahr mehrmals Urlaub in Naturns. Da fand ich einmal auf dem Weg nach Meran am Rande des Fahrradweges diese Schildkröte. Eine schöne Erinnerung!
Tagebuch einer Odyssee oder die Mühlen des Gesetzes
27.08.2022 (Samstag) 08:10 Uhr: unter Eigenanwendung mit SARS-CoV-2 Antigen Test Kit positiv getestet – Quarantäne; 27.08.2022 (Samstag) 08:30 Uhr: den Gemeindearzt informiert - Whatsapp-Protokoll liegt vor; 27.08.2022 (Samstag) 10:15 Uhr: Absage per E-Mail wegen plötzlicher Covid-Erkrankung eines vorgemerkten Arzttermins im KH Schlanders am 29.08.2022; 29.08.2022 (Montag) 08:55 Uhr: Eingang der Absage-Bestätigung des Sanitätsbetriebes per E-Mail. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung. 28.10.2022: Zustellung der Strafe wegen verspäteter Absage (!); 17.11.2022: Antrag auf Annullierung der Verwaltungsstrafe; 16.02.2023: Ablehnung des Annullierungsantrags wegen nicht zeitgerechter Terminabsage (5 Tage) und fehlender Dokumentation; 02.03.2023: Rekurs gegen Bußgeldbescheid; 03.03.2023: Ablehnung des Rekurses bzw. Verweis auf die nächste Instanz: Friedensgericht Bozen. Ich kapituliere und werde die Verwaltungsstrafe von 65 Euro bezahlen.