Referent Karl Christandl und Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch bei intensivster Überzeugungsarbeit.

Auch in Taufers ist man hinterher klüger

Publiziert in 41 / 2016 - Erschienen am 16. November 2016
Der Gemeinderat von Taufers im Münstertal hatte am 8. November wenig zu beschließen, aber umso mehr zu diskutieren. Taufers i. M. - Um 2 Protokolle zu genehmigen, 2 Dringlichkeitsbeschlüsse zu ratifizieren, die Verordnung über das „komplexe“ Rechnungswesen - vorgetragen von Sekretär Georg Sagmeister - zur Kenntnis zu nehmen und ausgiebig über ein Umspannwerk zu diskutieren, reichten 32 ­Minuten. Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch nutzte dabei die Gelegenheit, der Gemeinde Glurns für die gute Zusammenarbeit zu danken. Am meisten Zeit beanspruchte der genannte Tagesordnungspunkt „Übernahme des Umspannwerkes in Glurns“. 44.000 Euro kämen an Kosten auf die Gemeinde Taufers zu - informierte die Bürgermeisterin - wenn es abgekoppelt würde. Gemeinderätin Angelika Pircher brachte unter Allfälliges das Gespräch auf das Verkehrskonzept. Ausgiebig und mehr oder weniger lautstark wurde festgestellt, dass „das Land längst mit den Arbeiten hätte anfangen müssen“, aber nicht imstande sei, einen Vertrag mit der beauftragten Firma abzuschließen. Ebenfalls von Verzögerungen die Rede war im Zusammenhang mit dem Bau des Rathauses. Erst jetzt, nachdem schon die Photovoltaik-Anlage angebracht worden sei, habe man Schäden am Dachstuhl festgestellt. Es häuften sich die Einwände. Sie wurden meist mit „Man-hätte-sollen“ eingeleitet. Es kam zu einer Art Schlagabtausch zwischen einem wissbegierigen Rat Stefan Fliri, dem Referenten Karl Christandl und der Bürgermeisterin. Letztere meinte sinngemäß: „Es ist leicht, hinterher zu sagen, ein Abriss wäre besser gewesen.“ Noch intensiver und ausdauernder wurde über Erweiterung oder Neubau der Feuerwehr-Halle debattiert. Standort, Unterbringung des Bergrettungsdienstes und Kosten wurden angesprochen. Erst noch einzuholen seien die Wünsche des Kindergartenpersonals, ergänzte die Bürgermeisterin. Sichtlich ernüchtert musste sie zum Thema „Rambach-Werk“ bekannt geben, dass die „Rambach Konsortial GmbH“ es schlicht und einfach versäumt habe, das eigene Projekt rechtzeitig einzureichen. „Durch die neue Gesetzeslage sind wir dann auf der Strecke geblieben“, räumte sie ein. Nun habe nur mehr die Gemeinde Glurns in Form von zwei Projekten ihre Eisen im Feuer. Zumindest rhetorisch wurde im Tauferer Rat die Jagd nach den Schuldigen bereits eröffnet. Wortschwall und Lautstärke im provisorischen Rathaussaal waren hoch. In Südtirols west­lichster Gemeinde kamen auch noch „das Loch in der Rifairer-Straße“, der Wunsch von Hubert Plangger, ­Erlen und Sträucher zu lichten, um die Sicht der Rifairer zu verbessern, der vernachlässigte Radweg, der Wunsch, auf der „Erlebnisstraße Stilfserjoch“ mit Burgen und Kirchen präsent zu sein, die Restaurierungsarbeiten auf Schloss Rotund und Versäumnisse bei der Räumung des ersten Schnees zur Sprache. Günther Schöpf
Günther Schöpf
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