Wo vor dem 6. März alte und gesunde Bäume standen, ist jetzt alles nackt.
Wo vor dem 6. März alte und gesunde Bäume standen, ist jetzt alles nackt.
Die Ratssitzung wurden von vielen Bürgerinnen und Bürgern in Präsenz (im Bild) und online mitverfolgt.
Generalsekretär Georg Sagmeister und Bürgermeister Dieter Pinggera.

Baumschlägerung mit Nachwehen

Publiziert in 6 / 2023 - Erschienen am 28. März 2023

Schlanders - Dass die widerrechtliche Schlägerung mehrerer alter und kerngesunder Bäume auf dem Kasernenareal in Schlanders aufs Tapet kommen würde, stand schon vor der jüngsten Gemeinderatssitzung fest. Die Baumschlägerung war auch der Grund, warum am 16. März viele Bürgerinnen und Bürger die Sitzung in Präsenz im Rathaus oder online mitverfolgten. Bürgermeister Dieter Pinggera ließ die Geschehnisse Revue passieren (siehe der Vinschger Nr. 5/2023). Er erinnerte an die Notwendigkeit der Schaffung einer zweiten vollwertigen und LKW-tauglichen Zufahrtsstraße zum Areal, auch weil dort eine Firma schon seit einiger Zeit keinen Zugang mehr zu gemieteten Fläche hatte, wies aber auch darauf hin, „dass die Schlägerung in dieser Form mit dem Gemeindeausschuss nicht abgestimmt war“. Generalsekretär Georg Sagmeister habe in seiner Funktion als gesetzlicher Verwahrer des Areals eigenverantwortlich entschieden, die Bäume fällen zu lassen. Das Schreiben des Denkmalamtes an den Techniker, wonach ein formeller Antrag an das Denkmalamt zu stellen sei, habe der Techniker nicht an die Gemeinde weitergeleitet. Das Denkmalamt habe im Vorfeld grundsätzlich zugestimmt, dass nur ein Baum gefällt und ein weiterer zurückgeschnitten werden könne. Tatsache sei aber leider, dass zusätzlich dazu weitere große Bäume gefällt wurden. Pinggera: „Der Schaden ist nicht mehr gutzumachen und der Ausschuss hat dem gesetzlichen Verwahrer gegenüber seinen Missmut zweimal offen kundgetan“, so Pinggera. Das Ratsmitglied Kunhilde von Marsoner bedauerte, dass diese „Aktion“ erneut für schlechte Stimmung gesorgt habe, „in der Gemeinde und landesweit.“ Es sei Vertrauen verloren gegangen, auch gegenüber der Gemeindeverwaltung, die sonst gute Arbeit leiste. Die Gemeindeverwaltung hätte nach der Abriss-Aktion vom 5. Oktober 2022 mehr kontrollieren müssen. Von Marsoner schlug eine Wiedergutmachung in Form vom Pflanzen von Bäumen im Dorf vor. Viele Ratsmitglieder teilten von Marsoners Äußerungen. Der Bürgermeister warf ein, dass die Gemeindeverwaltung sehr wohl ein Bewussten für öffentliches Grün habe und verwies u.a. auf die Nachnutzung des Kapuzinerangers als „grüne Oase“ in der Dorfmitte. Die Schlägerung der Bäume auf dem Kasernenareal sei „sehr unglücklich gelaufen und wird vom Ausschuss klar missbilligt.“ Laut Julia Pircher gelte es aufzupassen, dass diese Aktion nicht zum Präzedenzfall für Private wird, die Bäume fällen möchten.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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