„Bewusste Provokation“
Schlanders - Geradezu dankbar zeigte sich Bürgermeister Dieter Pinggera bei der jüngsten Gemeinderatssitzung für eine Frage des Ratsmitgliedes Christian Tappeiner von der Süd-Tiroler Freiheit. Tappeiner wollte wissen, was es mit dem Strafbescheid auf sich habe, der unlängst gegen einen Autofahrer wegen zu langsamen Fahrens in Vetzan ausgestellt wurde, und ob es stimme, dass sich die Bußgeldeinnahmen infolge von Geschwindigkeitskontrollen verdreifacht hätten. „Die kolportierte Verdreifachung ist nachweislich eine Fake News“, sagte Pinggera. Auch bezüglich des genannten Strafbescheides, der in den sozialen Medien mächtig Wirbel ausgelöst hatte, habe er Rücksprache bei der Ortspolizei gehalten, um sich über die näheren Umstände zu informieren. Seitens der Ortspolizei sei ihm versichert worden, dass der betroffene Autolenker bewusst ganz langsam gefahren sei, nachdem er die Radar-Kontrollstelle bemerkt habe. Er habe sich buchstäblich im Schritttempo genähert, sodass sich hinter ihm ein Stau bildete. Pinggera: „Es war demnach eine bewusste Provokation.“ Dem nicht genug, habe der Autolenker nach der Kontrollstelle gewendet und sei auf der anderen Fahrbahn zurückgefahren, „und das wieder im Schritttempo“. Der Bürgermeister stellte sich hinter die Vorgangsweise der Polizisten und kritisierte die teils unwahren und beleidigenden Einträge bzw. Kommentare in den sozialen Medien. Die Strafe in Höhe von 48,95 Euro wurde ausgestellt, weil der Autolenker so langsam fuhr, „dass er ein Hindernis oder eine Gefahr für den normalen Verkehrsfluss bildete.“
