Das Tal der Beeren feiert
Erdbeerfest mit neuen Akzenten. „Etwas kleiner, aber sehr aromatisch.“
Martell - In Martell drehte sich am Wochenende alles rund um die Erdbeeren. Zwei Tage lang stand die süße Frucht im Mittelpunkt des Geschehens im Freizeitzentrum „Trattla“. Auch mit einigen neuen Höhepunkten warteten die Veranstalter des heurigen Südtiroler Erdbeerfestes auf. So wurden die vielen Besucher aus nah und fern am Samstag nicht nur mit einer Trachtenmodenschau mit den „Wipptoler Plattlgitschn” überrascht, sondern es wurde auch der neue Südtiroler Erdbeercocktail vorgestellt. Eigens für das Erdbeerfest kreiert hatte diesen Cocktail der Servierfachlehrer Konrad Thaler von der Landesberufsschule für das Gastgewerbe „Savoy”. Der Cocktail, den Thaler mit Hilfe des Vizedirektors Peter Enz vor Ort zubereitete, besteht aus frischen Erdbeeren aus Martell, Zitronen- und Orangensaft sowie Erdbeersirup. Aufgegossen wird er mit Südtiroler Sekt oder Orangenlimonade. Der Höhepunkt am Samstag war der Anschnitt der ca. 24 Quadratmeter großen Erdbeertorte mit der Erdbeerkönigin Jasmin Perkmann und vielen Ehrengästen. Umrahmt wurde das Fest mit viel Musik, mit der Präsentation von Vinschger Markenprodukten, mit einem Bauernmarkt, mit geführten Wanderungen (Südtiroler Erdbeerweg) und Kutschenfahrten. Für die kleinen Besuchergab gab es u.a. ein Schnupperklettern in der neuen Kletterhalle des AVS. Das Organisationskomitee und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer hatten das Beste gegeben, um den Besuchern unterhaltsame und sprichwörtlich süße Stunden zu bieten.
Ungewöhnliche Wetterkapriolen
Im Vergleich zu den Wetterkapriolen während des Winters, Frühjahrs und des bisherigen Sommers war der Wetterumschwung von Samstag auf Sonntag nur eine Kleinigkeit. „Wir hatten einen ungewöhnlich trockenen und kalten Winter. Nicht wenige Erdbeerpflanzen sich vertrocknet, sodass neue Pflanzen gesetzt werden mussten“, sagte MEG-Obmann Reinhard Staffler dem der Vinschger. Im April kamen die Frostnächte dazu und später die große Hitze, sodass die Ernte um ca. 2 Wochen früher begann. „Wir hatten so ziemlich alles, was das Wetter bieten kann“, so Staffler. Für derartige Wetterumschwünge seien Intensivkulturen wie Erdbeeren, aber auch Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren besonders sensibel. Und auch die Anbauer seien stark gefordert. Eine professionelle Anbauweise sei unabdingbar. Aufgrund der Hitze seien die Erdbeeren heuer zwar etwas kleiner, vom Aroma her aber sehr gut. Trotz der Wetterkapriolen dürften in Martell auch heuer wieder rund 400.000 Kilogramm Erdbeeren geerntet werden. Der Absatz und die Preise sind laut Staffler zufriedenstellend. Ein dickes Lob zollte er der VI.P für die Vermarktung der Erdbeeren. Zurzeit werden in Martell auf ca. 30 Hektar Erdbeeren angebaut. Die Anbaufläche ist etwas zurückgegangen. Einerseits, weil vermehrt Blumenkohl angebaut wird, und andererseits aus Gründen der Fruchtfolge.