Der offene Stammtisch zog zahlreiche Besucher aller Altersklassen an.
Projektleiter Hannes Götsch ist zuversichtlich, dass ein derartiges Zentrum im Vinschgau funktionieren könne.

Die Basis ist da

Das geplante Innovations- und Gründerzentrum im alten Kasernenareal in Schlanders schreitet voran. Vorerst in den Köpfen.

Publiziert in 5 / 2018 - Erschienen am 13. Februar 2018

Schlanders - Die Basis ist da. Hierin waren sich die meisten der zahlreich erschienen Zuhörer beim offenen Stammtisch in der Schlandersburg einig. Es ging um das BASIS-Projekt, wobei BASIS für Business and Service Incubator Schlanders steht. Zur Erinnerung: Im Herbst hatte der Schlanderser Gemeinderat das Projekt für die Umsetzung des EU-Projektes „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung EFRE 2014–2020“ genehmigt. Dabei soll das ehemalige Versorgungsgebäude im Kasernenareal saniert und adaptiert werden. Was in diesem 80 Meter langen und 2.300 Quadratmeter umfassenden Gebäude entstehen soll, darüber wurde unter anderem beim offenen Stammtisch diskutiert. Die Ideen sind vielfältig. Freiräume, Kreativität, neue Arbeitsmodelle und Experimente, so die Schlagworte die beim Stammtisch fielen. „Vor allem aber gilt es zu schauen, was regional wertvoll ist. Man muss nicht jedem Trend hinterherrennen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie ein Gründerzentrum in einem Tal wie dem Vinschgau, fernab städtischer Strukturen, funktionieren kann“, stellte Projektleiter Hannes Götsch fest. Seit 2016 arbeitet er mit einem engagierten Team an diesem EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung)-Projekt. „Fakt ist, dass das Kasernenarel hat ein enormes Potential hat“, brachte es Götsch auf den Punkt. Dieses Potential gelte es auszuschöpfen, zu nutzen. „Es geht nicht nur um Mauern, sondern um Inhalte“, so der Projektleiter. Und die Inhalte dürften vielversprechend sein. So könnten unter anderem Büroräume mit temporären Arbeitsplätzen, offene Werkstätten, Versuchszentren, Veranstaltungsräume, Ateliers für Künstler, Studios für Musiker und vieles mehr entstehen. Jedoch könne man dies nicht im Voraus planen.

Wirtschaftlichkeit im Auge behalten

Zielgruppen wolle man ebenfalls keine definieren, vom Start-up-Unternehmen bis hin zu Vereinen und sozialen Projekten, für Jung und Alt, solle das Zentrum Platz bieten. Dabei müsse man stets auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. „Ein Gründerzentrum hat die Funktion, innovative Räume anzubieten, aber nicht kostenlos“, erklärte Götsch. Das Land unterstütze das Projekt. „Auch in anderen Bezirken entstehen derzeit solche Zentren. Früher oder später gilt es jedoch überall, dass diese auch strukturiert sind. Ohne Wirtschaftlichkeit geht es auf Dauer natürlich nicht“, betonte Franz Schöpf, Direktor vom Landesamt für Innovation, Forschung und Entwicklung. Dabei könne es durchaus auch Platz für soziale Projekte, finanziert mit Landegeldern, geben. Die Wortmeldungen aus dem Publikum machten Mut. Auf die kritische Frage, ob es sinnvoll sei, das Gebäude zu sanieren, jedoch erst in einem späteren Moment zu entscheiden, wie und wer es konkret nutzen würde, wurde man sich einig, dass ein solcher Ablauf in dem Fall durchaus nötig sei. Die Feinheiten müssten sich entwickeln, so die Projektverantwortlichen. Eine Basis für das Projekt, welches man durchaus als Experiment verstehen könnte, sei schon mal da, betonten einige Stammtisch-Besucher. Die Ideen seien vielfältig, darauf gelte es aufzubauen. Konkrete Ergebnisse soll es dazu bereits in den nächsten Jahren geben. Im Frühjahr 2019 könnte das neue Zentrum bereits die Tore öffnen. Das BASIS-Team arbeite bis Ende 2019 am Projekt. Spätestens dann solle eine gesunde Basis für das Gründer- und Innovationszentrum geschaffen sein. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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