Herbert Niederfrinigers „Heimstatt holzius“ wurde Konzertsaal.
Auch ohne Orchester war Karl Perfler Dirigent bei „holzius“.
Herbert Niederfriniger und Martina von der Haderburg.
Musiker und Sopranistin von Weltniveau unter der Leitung von Günther Sanin in Eyrs
Nach der schwungvollen Klassik die fröhliche Beschwingtheit der „Malser Klarinettenmusi“ mit Bernadette Kathrein, Annelies Gschliesser, Myriam Tschenett, Gernot Niederfriniger und Lisa Cortese (v.l.)

„Die Heimstatt“ zum Klingen gebracht

„Und etwas präsentiert, das nur die Musik ermöglicht und das gut tut“, erklärte Karl Perfler.

Publiziert in 6 / 2023 - Erschienen am 28. März 2023

Eyrs - Ungewöhnliche Orte regen ungewöhnliche Ideen an und wenn ungewöhnliche Musik dazu kommt, ist Karl Perfler auch zu ungewöhnlichen Unternehmungen fähig. Dabei muss ungewöhnlich immer auch als außergewöhnlich gelesen werden. Ein ungewöhnlich außergewöhnliches Ereignis hat sich kürzlich in der Handwerkerzone von Eyrs zugetragen. Es habe mit dem Richtfest der Firma „holzius“ begonnen, wird Perfler erklären. Holzius-Gründer und Geschäftsführer Herbert Niederfriniger hatte in seine 4.200 Quadratmeter-Halle geladen und unter den Geladenen stand mit offenem Mund staunend Karl Perfler, Kulturwirt und Burgwirt in der Laaser Fraktion Tschengls und auf Sicht zur Fraktion Eyrs. Gute 3 Monate später stand die 175 Meter lange, halb leergeräumte Werkstatt als „Heimstatt holzius“ im Zeichen von klassischer Musik. 4 Künstler und eine Künstlerin von Weltniveau brachten die Produktionshalle zum Vibrieren und 120 Besucher zum Genießen. In seiner Begrüßung empfahl Perfler, „alles Denkbare zu vergessen, sich auf eine Ebene bringen zu lassen, wie sie nur die Musik schaffen kann und die wir durch die Überbewertung des rein Materiellen schon fast vergessen haben.“ Er habe damals Waldluft geatmet und ein Gefühl von Bodenständigkeit empfunden, erinnerte sich Perfler an das Richtfest vom 22. November. Seither liefen – im übertragenen Sinn – Perflers Netzwerkkanäle heiß. Das Ergebnis war ein Konzert der Sonderklasse, vorgeschlagen von Günther Sanin, dem Meistergeiger aus dem Südtiroler Unterland und derzeit „Konzertmeister des Orchesters Arena di Verona“. An seiner Seite der Pianist Paolo Prevedello aus dem Veneto, dessen Repertoire von der Klassik über Jazz zur Kaffee-Haus-Musik in Venedig reicht. Aus der Veroneser Gegend stammt auch Gianfranco De Lazzeri, der seiner Ziehharmonika für Tiroler Ohren erstaunliche Klänge entlockte. Seit 2004 gehört der vielseitige Bassgeiger und Mitglied mehrerer Orchester Ivano Avesani zum „Günther Sanin Quartett“. Nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch eine Augenweide war der Auftritt von Martina Bortolotti, der Boznerin, die in deutschen Landen unter dem Künstlernamen Martina von der Haderburg auftritt und inzwischen tatsächlich unter der Haderburg in Salurn lebt. In der „Eyrser heimstatt“ eröffnete die international tätige Sopranistin ihre 5 Auftritte mit Franz Lehars Hommage an den Meistergeiger Nicoló Paganini „Meine Lippen sie küssen so heiß“. Um den Musikgenuss hoch zu halten, begleitete die „Malser Klarinetten-Musi“ unter der Leitung von Gernot Niederfriniger - ein Vetter von Gastgeber Herbert – virtuos die Gäste durch die anschließende „Vinschger Marende“. Zur Seite stand dem Initiator Karl Perfler eine unauffällig agierende, aber bestens eingespielte Helfergruppe aus Tschengls.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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