Die wunderbare Welt der Moose
Unser Frau - Von Moos wissen viele von uns nur so viel, dass man es für die Gestaltung von Krippen und Gräbern verwendet. Wie faszinierend aber die Welt der Moose ist und welche Bedeutung den grünen Landpflanzen seit jeher zukommt, ist vielen nicht bewusst. Einen gediegenen Einblick in die Kulturgeschichte der Moose von Ötzi bis heute bietet die Sonderausstellung „Moos Muschio“, die am 29. Juni im archeoParc in Unser Frau in Schnals eröffnet wurde. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit den Botanikern Wolfgang und Andrea Hofbauer aus Kufstein entstanden. Sie beleuchtet die Geschichte der Moose von der Steinzeit bis zur Gegenwart und zeigt auf, wie verschiedene Moose einst und jetzt genutzt wurden. Wie Wolfgang Hofbauer, der am Frauenhofer-Institut für Bauphysik forscht, ausführte, hat man an der Kleidung von Ötzi, an Ausrüstungsgegenständen, am Körper des Mannes aus dem Eis und an der Fundstelle über 75 verschiedene Moosarten gefunden. Moose sind interessante Lebewesen, die seit jeher Verwendung finden. In der heutigen Zeit des Klimawandels kommt den Moosen insofern eine besondere Bedeutung zu, als dass sie Wasser speichern, Kohlendioxid (CO2) und Feinstaub binden und als Begrünung von Fassaden und Gebäuden in Städten für einen Kühleffekt sorgen. Dass Torfmoose das 30-Fache ihrer Trockenmasse an Wasser speichern können, führten Wolfgang und Andrea Hofbauer mit Hilfe eines Experimentes vor. Die archeoParc-Leiterin Johanna Niederkofler, die die Ausstellung zusammen mit ihrem Team gestaltet hat, freute sich, dass es gelungen ist, im archeoParc die vielfältige und spannende Welt der Moose zeigen zu können. Einen besonderen Dank zollte sie neben den Kuratoren Wolfgang und Andrea Hofbauer, von denen die Idee für die Ausstellung ausgegangen war, dem Bürgermeister und archeoParc-Präsidenten Karl Josef Rainer, der die Sonderschau offiziell eröffnete. Laut Johanna Niederkofler soll die Ausstellung auch dazu beitragen, „dass wir unseren Blick bei Wanderungen im Wald auch vermehrt nach unten richten, wo diese unscheinbaren Pflanzen wachsen.“ Die Ausstellung bleibt bis 3. November während der Öffnungszeiten des Museums (archeoparc.it) zugänglich.
