Der Latscher Gemeinderat bei der Sitzung am 27. November.

Ein Euro mehr pro Nacht und Person

Publiziert in 22 / 2023 - Erschienen am 5. Dezember 2023

Latsch - Die vom Land vorgegebenen Basissätze der sogenannten Ortstaxe, die sich je nach Kategorie der Betriebe auf 2,5 Euro, 2 Euro oder 1,5 Euro pro Person (ab 15 Jahren) und Nacht belaufen, werden in der Gemeinde Latsch ab 2024 um jeweils einen Euro angehoben. Dieser Erhöhung stimmte der Gemeinderat bei einer Enthaltung (Thomas Patscheider) zu. Der Beschlussfassung waren mehrere Aussprachen mit dem Tourismusverein vorausgegangen, der eine Anhebung von einem Euro für alle Kategorien empfohlen hatte. Ca. 30 Prozent aus den Einnahmen aus der Ortstaxe fließen an die IDM, rund 10 Prozent an Vinschgau Marketing und der Rest an den Tourismusverein. Wie das Ratsmitglied Martin Pirhofer ausführte, werde der Tourismusverein aufgrund der Abgaben an IDM und Vinschgau Marketing unter dem Strich nicht viel mehr erhalten, aber dennoch über die Runden kommen. Wie Pirhofer verwies auch der Bürgermeister darauf, dass der Tourismusverein viele Aufgaben zu bewältigen habe, so etwa die Instandhaltung des Wanderwegenetzes und der Mountainbike-Trails, wofür Außendienstmitarbeiter eingestellt wurden. Zu bedenken gab Mauro Dalla Barba außerdem, dass der jährliche Landesbeitrag in Höhe von ca. 145.000 Euro, wie ihn das Land an Gemeinden mit Hallenbädern und Eisstadien ausschüttet, ab 2025 nicht mehr zur Gänze gezahlt wird, „sondern dass die Gemeinde ab diesem Jahr rund 50.000 Euro aus der Ortstaxe einbehalten muss.“ Geschehe das nicht, „wird der Landesbeitrag zur Gänze gestrichen.“ Genehmigt hat der Rat auch die Verordnung über die Zuweisung von Gästebetten. Die Gemeinde Latsch kann aus dem Vorschusskontingent 81 Betten zuweisen. Den Kriterien, die eine Arbeitsgruppe für die Zuweisung vorgeschlagen hatte, stimmte der Gemeinderat zu. Für den Fall, dass viele Anträge eingehen, wird eine Rangliste erstellt, wobei folgende Vorzüge zu berücksichtigen sind: kleine und mittlere Betriebe, bestehende Betriebe, eigentümergeführte Betriebe, ganzjährige Öffnung, Jungunternehmer, Familiennachfolge, öffentliche Speisebetriebe. Der letztgenannte Vorzug könnte laut Martin Pirhofer ein Anreiz sein, auch einen Restaurantbetrieb zu eröffnen, was angesichts der Zahl der Betriebe ohne öffentlichen Speisebetrieb nur zu begrüßen wäre.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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