Faschingskomitee Schlanders trifft ins Schwarze

Publiziert in 21 / 2023 - Erschienen am 21. November 2023

Schlanders - Voll ins Schwarze traf das Faschingskomitee Schlanders am Vormittag des 11. November mit einem besonderen und etwas gewagten Gag auf dem Hauptplatz in Schlanders. Die Bevölkerung war zu einem Informationstreffen und zum Ausfüllen von Fragebögen zum Thema „Marmorweg Schlanders“ eingeladen worden. Fast alle der rund 45 Personen, die den Fragebogen ausfüllten, glaubten ernsthaft daran, dass die Gemeinde beabsichtige, die Porphyr-Pflastersteine in der Fußgängerzone durch Pflastersteine aus Marmor zu ersetzen. In weiteren Baulosen hätte der „weiße“ Weg in den nächsten Jahren bis nach Göflan und weiter bis zum Mitterwantlbruch fortgesetzt werden sollen, sodass der Weg am Ende sogar vom Weltall aus einsehbar geworden wäre. Nur wenige haben sich daran erinnert, dass die Aktion just am 11. November stattfand, also an jenem Tag, an dem traditionsgemäß das Faschingstreiben eingeläutet und der Faschingsstab vom Bürgermeister an das Faschingskomitee übergeben wird, das somit die „Regierungsgeschäfte“ übernimmt. Die Palette der Bemerkungen zum „Marmorweg Schlanders“ reichte von „Wir sind nicht Dubai“ über „Da rutschen doch alle aus“ bis hin zu „Das Marmordorf ist immer noch Laas und nicht Schlanders“. Laut Ramona Kuen von Schlanders Marketing wurden aber auch wertvolle Anregungen und Tipps für eine Neugestaltung der „guten Stube“ von Schlanders geäußert. Von jenen, die glaubten, dass es die Gemeinde mit dem „Marmorweg“ ernst meine, bekamen der Vizebürgermeister Manuel Trojer, die Gemeinderätin Kunhilde von Marsoner und weitere Gemeindevertreter so einiges zu hören. In Wahrheit bezweckte das Faschingskomitee mit dem Gag zweierlei: Zum einem wollte es auf den großen Faschingsumzug hinweisen, der am Samstag, 10. Februar 2024, in Schlanders stattfindet, und zum anderen auf das große Marmorsymposium, das im Sommer 2024 ansteht (siehe untenstehenden Bericht). – Alles eher als lustig fand den Gag die Gemeindereferentin Dunja Tassiello, die im Rahmen der Ratssitzung am 16. November beanstandete, dass die Aktion über die offiziellen Informationskanäle der Gemeinde angekündigt worden war. Der Bürgermeister bestätigte zwar, „dass viele besorgt und verärgert waren“, doch die Idee habe auf jeden Fall viel Erfolg gehabt, auch wenn es sich um eine „grenzwertige Aktion“ gehandelt habe.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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