Viele sind gekommen, um dem Festakt im wiederhergestellten Festsaal des Klosters Marienberg beizuwohnen.
Mit passender Musik wartete dieses 7-köpfige Ensemble unter der Leitung von Lukas Punter auf.
Im Hintergrund eine der zwei Bretter-Installationen im wiederhergestellten Festsaal.

Festsaal im Kloster wieder zum Leben erweckt

Publiziert in 16 / 2023 - Erschienen am 12. September 2023

Marienberg - Es war im Frühjahr dieses Jahres, als man im Kloster Marienberg darangehen wollte, drei ehemalige Zimmer im einstigen Schülertrakt, die seit 1985 als Gästezimmer genutzt wurden, zu sanieren. Bei der Öffnung einer der Zimmerdecken wurde ein Hohlraum von rund 1,5 Metern entdeckt. Als sich herausstellte, dass es sich um einen Teil der Decke des ehemaligen Festsaales des Klosters handelte, „war mir klar, dass nur eines in Frage kommen konnte, nämlich den Saal wiederherzustellen“, sagte Abt Markus Spanier, als er am 2. September im Namen der Klostergemeinschaft viele Gäste und Freunde des Benediktinerstifts zur Eröffnung und Segnung des wiedergestellten Saales begrüßen konnte. Er erinnerte an die nicht einfachen Arbeiten – so mussten zum Beispiel rund 60 Tonnen Schutt über ein Fallrohr durch ein Fenster in den Klosterhof befördert werden – und bedankte sich bei allen beteiligten Firmen und Betrieben. Auch etliche Tonnen Kalkmörtel mussten bei „unglaublicher Staubentwicklung“ entfernt werden. Nun könne sich das Kloster darüber freuen, dass es nach zähen Verhandlungen mit dem Denkmalamt gelungen sein, den Festsaal im Westtrakt des Klosters zu neuem Leben zu erwecken. Einen speziellen Dank zollte Abt Markus auch dem Architekten Werner Tscholl: „Es war wieder einmal wunderbar, mit Dir zusammenzuarbeiten.“ An den zwei fensterlosen Wänden des neuen Saals, der u.a. mit einem weißen Betonboden mit Bodenheizung sowie einer LED-Beleuchtung ausgestattet wurde, hat Tscholl mehrere über 300 Jahre alte bemalte Bretter anbringen lassen, die im Zuge von Arbeiten zum Vorschein gekommen waren. „Die Bretter wurden bewusst so belassen, wie sie gefunden wurden“, sagte Tscholl. Architektur könne man nicht konservieren, „wohl aber kann man Baurelikten eine neue Zukunftsperspektive geben.“ Im Falle der Bretter-Installationen sei nur das Licht neu dazugekommen. Die spärlich vorhandenen Daten über die Entstehung und Geschichte des Festsaales, in dem vor der Nutzung der Räume als Zimmer für die Klosterschule für rund 40 Jahre die Klosterbibliothek untergebracht gewesen war, hatte der Stiftsarchivar David Fliri zusammengetragen, der zum Thema „Feste und Feierlichkeiten in Marienberg im Wandel der Zeit“ referierte. Mit historischen, im Kloster komponierten Musikstücken verwöhnte ein 7-köpfiges Ensemble unter der Leitung von Lukas Punter das zahlreich erschienene Publikum. Moderiert hat den Festakt Rudi Gamper. Zu den Gästen gehörten u.a. Dekan Stefan Hainz, Bürgermeister Josef Thurner, die früheren Landeshauptleute von Tirol und Südtirol, Herwig van Staa und Luis Durnwalder, der Kunsthistoriker Leo Andergassen, Günther Andergassen (Kuratorium Marienberger Klausurgespräche), Vertreter des Freundeskreises Marienberg sowie viele weitere Gäste und Vertreter der beteiligten Firmen. Im Anschluss an den Festakt im wiederhergestellten Festsaal gab es einen Umtrunk für alle im Klosterhof, spendiert von der Filiale Mals der Südtiroler Volksbank.

Josef Laner
Josef Laner

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