Geehrt wurden Heinrich Oberhofer (links) und Theo Mitterer (Bildmitte); rechts Obmannstellvertreter Matthias Bernhart.

Gute Perspektiven...

Publiziert in 8 / 2017 - Erschienen am 8. März 2017
...für den Weinbau im Vinschgau Tschars - Auf rund 77 Hektar erstreckt sich derzeit die Weinbaufläche im Vinschgau. In den nächsten Jahrzehnten wird sie sich wahrscheinlich noch weiter ausdehnen – nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels. Die damit verbundenen höheren Temperaturen werden Weinbau auch in Höhenlagen ermöglichen, hieß es bei der 38. Auflage der Vinschgauer Weinbautagung in Tschars. Der Vinschgau werde beim Weinbau vom Klimawandel profitieren, sagte Barbara Raifer vom Versuchszentrum Laimburg. Die Bedingungen für den Anbau von klassischen Weinsorten verbesserten sich und durch zusätzliche Sonnentage werde auch die Reife der Trauben begünstigt. Wirtschaftlich werde der Weinbau in den Höhenlagen aber nur bedingt eine Alternative zum Obstbau sein. In den Höhenlagen dauere es länger, bis die Reben zum Vollertrag kämen und auch der Ertrag als solcher sei geringer, damit die Qualität des Weines gewährleistet sei. Außerdem sei die Menge in extremen Lagen ohnehin begrenzt. Das Versuchszentrum Laimburg ist übrigens in ein Interreg-Projekt Italien-Österreich eingebunden, das ein Modell für die Bewertung von Rebsorten und Weinbauflächen unter Berücksichtigung der Auswirkungen und Chancen des Klimawandels in den Alpen zum Inhalt hat. Bei dieser Gelegenheit appellierte die Referentin an die Bauern, ihren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. So könne die Landwirtschaft zum Beispiel auf mineralische Dünger verzichten. Der Vinschgauer Weinbauverein hat derzeit 290 Mitglieder, 12 davon stammen aus Nordtirol. Im Vorjahr wurde wieder viel Wert auf Weiterbildung gelegt. So veranstaltete der Weinbauverein Fachverkostungen in Naturns, Kastelbell, Kortsch und Vetzan mit insgesamt 160 Weinen, ein Flaschenfüll- und Einkellerungsseminar, Flurbegehungen und Beratungsnachmittage sowie eine Lehrfahrt nach Bordeaux in Frankreich, von der Thomas Weitgruber vom Beratungsring einige Bilder zeigte. Die heurige Lehrfahrt führt in das Wallis in der Schweiz, wo noch ein Viertel des Sorten von autochthonem Ursprung sind. Mit der Verkostung von Weiß- und Rotweinen aus dem Wallis machte Helmuth Scartezzini vom Versuchszentrum Laimburg die Versammlungsteilnehmer neugierig auf dieses Weinbaugebiet in der Schweiz. Nach mehrjähriger Pause hatte der Weinbauverein im Vorjahr die Gebietsweinkost unter der Bezeichnung „Vinea Venostis“ wiederbelebt. Die Veranstaltung war auf reges Interesse bei Weinproduzenten und Besuchern gestoßen und wird im Mai neu aufgelegt. Voll des Lobes für die Vinschgauer Weinbauern war Bürgermeister Gustav Tappeiner. Sie seien inzwischen vom Eigenversorger zum professionellen Produzenten geworden, sagte er in seinem Grußwort. Im Rahmen der Tagung wurden auch 2 Weinbauern für besondere Verdienste ausgezeichnet: Heinrich Ober­hofer aus Naturns hatte eine alten Weinberg wieder errichtet und Theo Mitterer aus Kastelbell einen neuen Weinberg in Schluderns angelegt. red
Redaktion

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.