Heiße Zeiten in der Viva:Latsch
Präsident Sepp Kofler erklärte seinen Rücktritt: aufgrund von Differenzen mit der Gemeinde.
Latsch - Heiße Zeiten bei der Viva:Latsch. Und Schuld daran ist nicht die jüngst errichtete Erdsauna, ein Erfolgsprojekt. Sepp Kofler, Präsident der Viva:Latsch GmbH, jener gemeindeeigenen Struktur, welche die Latscher Sportanlagen verwaltet, erklärte kürzlich seinen Rücktritt aufgrund zu großer Differenzen mit der Gemeindeverwaltung. Und mit ihm geht Ende des Jahres der Vorstand um Annelies Aufderklamm und Roman Schwienbacher. Auch Betriebsleiter Patrik Holzknecht zieht sich mit Jahresende zurück, wobei es bei letzterem in erster Linie private Gründe seien. Sepp Kofler, seit 2015 Präsident der Viva:Latsch, spricht dem der Vinschger gegenüber Klartext: „Ich blicke auf eine intensive und gute Zeit zurück. Es ist einiges vorangegangen. Aber die Querelen mit der Gemeinde machten ein Weiterarbeiten unmöglich. Es kostete an Substanz“. Explizit meint Kofler damit die zuständige Gemeindereferentin und Vizebürgermeisterin Sonja Platzer. Es habe politisch und menschlich nicht gepasst. „Ich bin niemandem für nichts neidisch. Wenn ich eine Arbeit mache, dann will ich aber etwas voranbringen. Wenn einem immer Steine in den Weg gelegt werden, dann denkt man sich halt, das kann es nicht sein“, kritisiert Kofler, der als Freiheitlicher im Gemeinderat sitzt. Auch die Vereine seien nicht ganz unschuldig. Wie hinter vorgehaltener Hand erwähnt wird, hätten diese die Parteien auch gerne mal gegeneinander ausgespielt. „Ich persönlich konnte viele Ziele erreichen. Vieles hätten wir noch vorgehabt. Aber so konnte man nicht weiterarbeiten, auch die Motivation fehlt“, zieht Kofler einen Schlussstrich.
Keine Vertrauensbasis
„Eigentlich habe ich so gar keine Lust mehr darüber zu sprechen. Da gehe ich nicht drauf ein. Es ist jedenfalls schade, wie alles abgelaufen ist“, so Sonja Platzer. Es habe an der Kommunikation gefehlt, von beiden Seiten. „Eine Zusammenarbeit auf Vertrauensbasis war so nicht mehr möglich“, bedauert Platzer. Auch ihr Vertrauen sei mehrere Male gebrochen worden. Man habe mit der Viva:Latsch tolle Strukturen, der Präsident habe in den vergangenen Jahren auch keine schlechte Arbeit geleistet. Politisch, beruflich und menschlich habe es nicht geklappt. „Nachtreten und ausschlachten ist kein feiner Stil“, so Platzer. Sie wolle nach vorne blicken. Wie es in den nächsten Monaten weitergeht ist ungewiss. Vorstand und Betriebsleiter wollen ihre Arbeit ordentlich zu Ende bringen, wie Sepp Kofler bestätigt. Fakt ist aber auch: Bis Jahresende muss ein neuer Verwaltungsrat sowie ein neuer Betriebsleiter gefunden werden. Heiße Zeiten in der Viva:Latsch eben, die, nicht nur wegen der Sauna-Landschaft des AquaForums, südtirolweit einen guten Ruf genießt.
