Mit einer VR-Brille gab es Einblicke ins Casino.
Roselinde Gunsch (links) und Christiane Folie vor einer Station, die spielerisch klar macht, wie unwahrscheinlich eigentlich ein Lottogewinn ist.
Matthias Jud vom Forum Prävention
Karin Tschurtschenthaler, Direktorin der Sozialdienste Vinschgau
Es gibt viel zu sehen und zu hören.

Hinter der glänzenden Fassade

Die Ausstellung „Play Smart!“ in Mals sensibilisiert für Risiken und Verlockungen des Glücksspiels.

Publiziert in 18 / 2025 - Erschienen am 7. Oktober 2025

MALS - „In einer Welt, in der Glücksspiel allgegenwärtig ist – ob in Spielhallen, im Internet oder auf dem Smartphone – ist es wichtiger denn je, einen kritischen Blick hinter die glänzende Fassade zu werfen. Genau das tut diese Ausstellung“, unterstrich die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Roselinde Gunsch, bei der Eröffnung von „Play Smart!“ im Oberschulzentrum Mals. Die interaktive Ausstellung habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt des Glücksspiels zu entlarven. Jugendliche und Erwachsene sollen sich spielerisch, aber auch reflektiert mit Mechanismen, Verlockungen und Risiken des Glücksspiels auseinandersetzen. „Play Smart!“ wolle die Besucherinnen und Besucher mit auf eine interaktive Reise durch die Welt des Glücksspiels nehmen, „unterhaltsam, informativ und mit einem Augenzwinkern“, erklärte Gunsch. Ziel sei es, für bewusste Spielentscheidungen zu sensibilisieren und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema zu fördern. 


Magnet mit Sogwirkung


„Das Spiel ist ein Magnet, der Menschen anzieht, aber auch in den Abgrund ziehen kann“, betonte Christiane Folie, die Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas. Die Ausstellung sei bereits im Vorfeld gut gebucht gewesen, neue Netzwerkpartner konnten gewonnen werden. „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, Betriebe und Vereine für dieses Thema zu sensibilisieren“, so Folie. Matthias Jud vom Forum Prävention unterstrich, dass die Ausstellung spielerisch aufzeigen wolle, wie das Glücksspiel den Traum vom schnellen Gewinn verkauft und damit Geld verdient: „Leider bleibt der schnelle Gewinn ein Traum, denn mathematisch und statistisch gesehen ist Gewinnen nahezu unmöglich. Im Gegenteil: Für einige kann das ein ernsthaftes Problem werden.“ Gespielt werde quer durch die Gesellschaft, von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen. Die Mechanismen der Spiele seien mit der Zeit immer raffinierter geworden, auch in herkömmlichen Spielen werden Glücksspielelemente eingebaut. Zudem werden etwa mit kostenlosen Spielen unsere Daten gesammelt, erinnerte Jud. Präventionsarbeit sei das Um und Auf, die Unterstützung seitens des Staates lasse aber immer mehr nach. 


Starke Partner ziehen 
an einem Strang


Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Forum Prävention, der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas, unterstützt vom Oberschulzentrum Mals und der Abteilung Soziales der Autonomen Provinz Südtirol. Besucher/innen können unter anderem an interaktiven Stationen, Experimenten und Videobeiträgen in die Welt des Glücksspiels eintauchen und erfahren dabei etwa auf anschauliche Art und Weise, wie unwahrscheinliche Lotto-Gewinne sind. Dank einer Virtual-Reality-Brille gibt es auch einen Rundgang durch ein Casino. Am Samstag, 4. Oktober, stand ein Tag der offenen Tür für alle Interessierten auf dem Programm. Zugänglich ist die Ausstellung noch bis Donnerstag, 9. Oktober, Infos und Anmeldung im Internet (log-in.website). Die Führungen sind kostenlos.

Michael Andres
Michael Andres

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