Bei der Segnungsfeier am Langgrubjoch.
Der Weg Nr. 1 zum Langgrubjoch.

Historischer Wanderweg neu belebt

Publiziert in 14 / 2025 - Erschienen am 28. Juli 2025

Schnals/Matsch - Mit einer Bergmesse auf 3.017 Metern Höhe wurde am 20. Juli die Wiedereröffnung des historischen Wanderwegs Nr. 1 über das Langgrubjoch zwischen Schnals und dem Matschertal gefeiert. Die Ortsstelle Schnals des Alpenvereins Südtirol (AVS) markierte damit die erfolgreiche Fertigstellung eines Projektes, das nicht nur zwei Täler, sondern auch Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet: Der neu angelegte Abschnitt stellt die Verbindung zwischen Schnals und dem Bergsteigerdorf Matsch wieder her, ein alpiner Übergang mit jahrtausendealter Tradition. Der Weg, der über das Bild-

stöckljoch ins Matschertal führt, war in den letzten Jahren aufgrund eines massiven Erdrutsches auf der Schnalser Seite unpassierbar geworden. Mit großem Engagement und in Handarbeit wurde daher eine neue Wegführung in Zusammenarbeit des AVS Schnals und der Forststation Naturns realisiert. Der Weg zum Bildstöckljoch ist etwas länger, dafür aber um einen besonderen Ort reicher. Er führt nun zusätzlich über das Langgrubjoch, einen uralten Pass, der bereits im Neolithikum genutzt wurde. Archäologische Funde aus dem Jahr 1.300 v. Chr. belegen die historische Bedeutung dieses alpinen Übergangs.

Historischer Übergang

„Es ist uns ein großes Anliegen, historische Übergänge wie diesen zu erhalten und wieder zugänglich zu machen“, betont Martin Knapp, Leiter des AVS-Referats für Hütten und Wege. „Sie sind nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch kulturell bedeutsam. Dass wir mit diesem Projekt das Schnalstal wieder mit dem Bergsteigerdorf Matsch verbinden, ist ein starkes Zeichen für die Zusammenarbeit innerhalb des AVS.“ Die AVS-Ortsstelle Schnals, die das Projekt initiiert und koordiniert hat, sieht in der Wiedereröffnung einen wichtigen Schritt für den sanften Tourismus und die nachhaltige Erschließung der alpinen Region. Ortsstellenleiter Nereo Ongaro: „Dieser Weg ist ein echtes Stück Heimatgeschichte. Die Wiederbegehbarkeit bedeutet nicht nur eine neue Möglichkeit für Wandernde, sondern ist auch ein Symbol für Verbindung und gelebte Nachbarschaft zwischen zwei traditionsreichen Tälern.“ Die Eröffnungsfeier begann mit einer Bergmesse auf dem Langgrubjoch. Viele Bergfreunde aus dem Schnals- und Matschertal nahmen an der Veranstaltung teil. Der neue Abschnitt ist sowohl von Kurzras im Schnalstal als auch vom Glieshof im Matschertal aus erreichbar. Beide Aufstiege sind anspruchsvoll, bieten aber eindrucksvolle Naturerlebnisse und Panoramen. Mit der Fertigstellung des Weges entsteht für Wanderer eine lohnenswerte Mehrtagestour mit Anschluss an Hütten wie die Oberetteshütte sowie Rückkehr-Möglichkeiten über öffentliche Verkehrsmittel in den Vinschgau. 

Redaktion

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