Andreas Tappeiner (links) bei seiner letzten Gemeinderatssitzung als Bürgermeister; rechts der Gemeindesekretär Georg Lechner, der nach über 17 Jahren zum ersten Mal mit einer kurzen Verspätung zur Sitzung gekommen war.
Andreas Tappeiner (links) bei seiner letzten Gemeinderatssitzung als Bürgermeister; rechts der Gemeindesekretär Georg Lechner, der nach über 17 Jahren zum ersten Mal mit einer kurzen Verspätung zur Sitzung gekommen war.

Laaser „Kapitän“ geht von Bord

„Wichtig waren die Arbeit im Team und die Konsensfindung“

Publiziert in 32-33 / 2020 - Erschienen am 24. September 2020

Laas - Über 17 Jahre lang war Andreas Tappeiner Bürgermeister von Laas. „Nun ist es an der Zeit, das ‚Schiff’ anderen zu überlassen“, sagte der bisherige „Kapitän“ bei der letzten Sitzung des früheren Gemeinderates am 16. September im Josefshaus in Laas. In seinen kurzen Abschiedsworten dankte Andreas Tappeiner allen Mitgliedern des Gemeinderates und Ausschusses sowie auch allen Gemeindebediensteten mit dem „kompetenten und gewissenhaften“ Gemeindesekretär Georg Lechner an der Spitze für die gute Zusammenarbeit. Er wertete es als Glück, dass sowohl im Rat als auch im Ausschuss immer ein politischer Konsens habe erzielt werden können. Die Gemeinde sei als Dienstleister immer mehr gefordert. Das habe er auch als Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau immer wieder erfahren.

Stets sachliche Diskussionen

Lobend hervorgehoben hat Tappeiner den Umstand, dass im Gemeinderat immer sachbezogen diskutiert worden sei. Es sei Dank der Teamarbeit sowie der Konsensfindung im Vorfeld wichtiger Entscheidungen und Vorhaben gelungen, in den vergangenen 17 Jahren einiges umzusetzen. Allen recht machen könne es niemand. Seit 2003 bis jetzt hat es in Laas 122 Sitzungen des Gemeinderates gegeben. Der Ausschuss trat 796 Mal zusammen. Nur ein einziges Mal gefehlt hat Tappeiner bei den insgesamt 85 Jahresversammlungen der 5 Freiwilligen Feuerwehren. Einen besonderen Dank zollte er den scheidenden Ausschussmitgliedern Renate Weiss, Ralf Muther und Benedikt Zangerele sowie den scheidenden Ratsmitgliedern Reinhard Kurz, Priska Lechner Kuntner, Hans Hauser, Rainer Niederfriniger, Florian Peer und Urban Spechtenhauser. Mehrere Räte und Ausschussmitglieder dankten ihrerseits dem scheidenden Bürgermeister. Florian Peer zum Beispiel sagte, dass Andreas Tappeiner bewiesen habe, „dass man auch als Bauer ein Bürgermeister für alle sein kann.“

Übernahme Sportzone Eyrs

Einstimmig hat sich der Gemeinderat mit einem Grundsatzbeschluss dafür ausgesprochen, dass die Gemeinde die im Eigentum der Fraktion Eyrs stehenden Grundflächen in der Sportzone Eyrs ablöst. Mit Ausnahme des Grundes, auf dem das Hauptgebäude steht, sind die restlichen Flächen im Ausmaß von fast 2,4 Hektar derzeit noch Eigentum der Fraktion. Der Hintergrund des Vorhabens sind Änderungen der Landesfinanzierung für Sportstätten. „Früher war es so, dass der Sportverein die Investitionsvorhaben mit Beiträgen des Landes und der Gemeinde sowie mit Eigenmitteln umsetzte. Jetzt hingegen gibt es für bauliche Maßnahmen keine Landesbeiträge mehr“, präzisierte Benedikt Zangerle. Es sei daher sinnvoll, dass die Gemeinde die Flächen - ähnlich wie das bei der Sportzone in Laas der Fall war - ablöst und Investitionsvorhaben selbst umsetzt. Mit der Führung der Anlagen sollte der Sportverein betraut werden. Als Ablösepreis hat man sich nach längeren Diskussionen auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach soll die Eigenverwaltung 20 Euro pro Quadratmeter erhalten. Die endgültigen Beschlüsse müssen vom neuen Gemeinderat und von der Eigenverwaltung noch gefasst werden.

Ein Heiliger Jakob für Laas

Der 1933 in Laas geborene und seit langem in Ottobrünn bei München lebende Bildhauer Hans Strimmer hat der Gemeinde Laas einen Entwurf sowie ein Modell für die Gestaltung einer Figur des Heiligen Jakob überlassen. Weil der Künstler aufgrund seines Alters nicht mehr imstande ist, die Figur selbst in Stein zu hauen, wird die Ausführung des Werks nun einem anderen Bildhauer bzw. Künstler anvertraut. Wie Andreas Tappeiner mitteilte, sind für den Ankauf des Marmorsteins mit Ausgaben von ca. 10.000 Euro zu rechen sowie für die Ausführung der Arbeiten mit Kosten in Höhe zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Der Gemeinderat stimmte den Ausgaben im Rahmen einer Bilanzänderung zu. Die Figur soll auf einem öffentlichen Platz in Laas aufgestellt werden. 

Wo ist Georg?

Für einen heiteren Zwischenfall hatte der Gemeindesekretär Georg Lechner gesorgt. Die Tatsache, dass der Sitzungsbeginn nicht um 20 Uhr - wie gewöhnlich - anberaumt war, sondern ausnahmsweise um 19 Uhr, hatte dem sonst überpünktlichen Sekretär ein Schnippchen geschlagen. Eine gute Viertelstunde ließ Georg auf sich warten. Sein Kommentar zu Sitzungsbeginn: „Das ist mir seit 17 Jahren, 4 Monaten und einigen Tagen noch nie passiert.“

Josef Laner
Josef Laner

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