Leader-Topf geht auf
Schlanders - Auf ca. 5,6 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtbudget des EU-Förderprogramms „Leader 2014-2020 Vinschgau“. Das Einzugsgebiet reicht von Schnals bis Graun, wobei die Talsohle grundsätzlich ausgeklammert bleibt. Für die Abwicklung der Gesuche wurde die „Lokale Aktionsgruppe Vinschgau“ (LAG) eingesetzt. Sie ist bei der Bezirksgemeinschaft in Schlanders angesiedelt. Am 14. März stellten Bezirkspräsident Andreas Tappeiner und Leader-Koordinator Ludwig Thoma ebendort vor Vertretern von Gemeinden und Eigenverwaltungen sowie von mehreren Wirtschaftssparten die Leader-Strategie im Detail vor. Zugleich erfolgte der erste Aufruf für das Vorlegen von Gesuchen bzw. Projekten. Der erste Einreichtermin läuft bis zum 30. Juni 2017, und zwar je nach Maßnahme für 25 bis 50% des Gesamtbudgets. Das Förderprogramm zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und eine ausgewogene Entwicklung der tragenden wirtschaftlichen Bereiche zu fördern. Auch eine ökologisch nachhaltige Entwicklung in allen Sektoren ist ein Förderziel. Der Aktionsplan umfasst Maßnahmen in vielen Bereichen, in der Landwirtschaft ebenso, wie im Tourismus, im Handwerk, in der Almwirtschaft, im Handel, in der Forstwirtschaft, im Genossenschaftswesen und in weiteren Bereichen. Auch die Erstellung von Studien ist möglich, z.B. zum Thema „Bioregion Obervinschgau“. Dieses Thema wurde laut Tappeiner von der Landwirtschaft eingebracht. „Es soll aber hier klar gesagt werden, dass nicht Auswärtige, sondern Leute vor Ort zum Förder-Topf kommen sollen“, so der Bezirkspräsident. Die Fördersätze sind unterschiedlich. Sie reichen bis zu 80%. Grundsätzlich soll laut Tappeiner darauf geachtet werden, nicht Kleinstprojekte auf den Weg zu schicken, sondern größere Projekte mit gemeindeübergreifendem Charakter. Fest steht, dass die Abwicklung der Gesuche, die Genehmigung, die Nachkontrolle und die Abrechnung mit viel Verwaltungsarbeit verbunden sind. Um zu verhindern, dass Projekte vorgelegt werden, für die keine Förderung in Aussicht steht, ist es laut Thoma und Tappeiner auf jeden Fall angebracht, zunächst nur kurz die Projektidee zu Papier zu bringen und einen Termin für eine erste Aussprache zu vereinbaren. Der LAG gehören neben dem Bezirkspräsidenten und den Bürgermeistern Karl Josef Rainer und Georg Altstätter noch weitere, nicht öffentliche Vertreter an: Gustav Tschenett (GWR), Raimund Prugger (Bauernbund), Kurt Sagmeister (Vinschgau Marketing) und Rita Egger (SWR). Die Leader-Geldmittel setzen sich wie folgt zusammen: ca. 1,4 Mio. Euro kommen von der EU, ca. 1,3 Mio. Euro vom Staat, ca. 600.000 Euro vom Land und ca. 2,3 Mio. Euro von privater Seite.