„Mals hat was“
Mals - Es war im fernen und „dunkeln“ Jahr 1936, als es Ernst und Leni Gröner aus Deutschland während eines Fahrrad-Urlaubes in Italien nach Mals verschlagen hat. Das Paar hatte zwar Glück, denn es fand eine Unterkunft beim Dorfschmied, aber am Tag darauf ging es rasch zurück in Richtung Deutschland, „denn Mussolini hatte angeordnet, dass alle Deutschen Italien zu verlassen haben.“ Das und vieles mehr erzählte Jürgen Gröner, der Sohn von Leni und Ernst, am 2. Oktober in der Pension Ortlerblick in Mals. Der 1948 in Aalen geborene Jürgen, der beruflich als Lehrer für Mathematik und Musik tätig war, kam 1953 zum ersten Mal mit seinen Eltern nach Mals. Er blieb dem Dorf und der Umgebung seither treu. Zunächst als Kind mit der Familie, später als Jugendlicher und 1973, als das Skigebiet Watles eröffnet wurde, zum ersten Mal mit seiner eigenen Familie. Mittlerweile sind auch schon seine Enkel Stammgäste in Mals. Seit 1963, als die Pension Ortlerblick eröffnet wurde, ist er mit seiner Familie und Freunden regelmäßig dort zu Gast. Insgesamt hat Jürgen Gröner seit den Anfängen bis heute über 1.000 Leute aus Deutschland nach Mals gebracht, unter anderem auch Gruppen, Schulklassen, Kursteilnehmer und Kulturinteressierte. Der in Weinstadt lebende Pensionist ist nämlich schon seit jeher nicht nur ein leidenschaftlicher Jazzpianist, sondern auch Maler und nicht zuletzt ein Liebhaber von Mals und seiner Umgebung. „Mals hat was“, sagte er, als ihm der Bürgermeister Josef Thurner, der Tourismusreferent Andreas Pobitzer, die Geschäftsführerin des Tourismusvereins, Katharina Fritz, und Hausherr Marc Lechthaler eine Urkunde für seine 71-jährige Treue zu Mals und kleine Geschenke überreichten. Wie Jürgen Gröner selbst hochgerechnet hat, dürfte er sich insgesamt über 4 Jahre in Mals aufgehalten haben. Was er besonders schätzt, sind die Menschen, die Natur und die vielen freundschaftlichen Verbindungen. Im Gegensatz zu anderen Gebieten in Südtirol seien die Gemeinde Mals und die Umgebung nicht von Urlaubern überlaufen: „Es ist gut, dass es bestimmte Entwicklungen gibt, aber diese sollten - wie hier in Mals - langsam und überlegt erfolgen.“
