Der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler.

„Man weiß noch nichts Konkretes“

Publiziert in 10 / 2016 - Erschienen am 16. März 2016
Bozen/Graun/Schlanders - Am sogenannten Flüchtlings-Gipfel, zu dem die Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi am 8. März in den Herzogspalast nach Bozen eingeladen hatte, nahmen neben Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Landesrätin Martha Stocker u.a. auch hohe Sicherheitsvertreter und die Bürgermeister der Grenzgemeinden Brenner, Innichen und Graun teil. Wie der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler dem der Vinschger bestätigte, seien fast keine konkreten Informationen darüber erteilt worden, wie man vorzugehen gedenkt, falls Flüchtlinge über den Reschen ins Ausland wollen. Fest zu stehen scheine lediglich, dass Sichtkontrollen ins Auge gefasst werden, auch am Reschenpass und in Winnebach. Zumal derzeit niemand genau weiß, wie sich die Lage entwickelt und über welche Routen Flüchtlinge nach Europa strömen werden, konnte auch kein Zeitpunkt für den Beginn der Kontrollen genannt werden. Klar ist, dass der Reschenpass im Gegensatz zum Brenner, wo Züge die Grenze passieren und es auch die Autobahn gibt, eher ein „Nebenschauplatz“ bleiben dürfte. Auf der Suche ist das Land derzeit nach Unterkünften, wo Flüchtlinge bei Bedarf untergebracht werden könnten. Gedacht wird u.a. an nicht mehr genutzte Kasernen. Zur derzeitigen Stimmung in der Bevölkerung seiner Gemeinde hielt Noggler fest, dass es zum Teil Unsicherheiten gibt sowie offene Fragen. „Konkrete Antworten konnten wir leider auch beim Treffen in Bozen vorerst nicht erhalten“, bedauert der Bürgermeister. – Im Vinschgau gibt es derzeit nur einen Standort, wo Asylbewerber aufgenommen wurden. Es ist dies das Haus ­Ruben (altes Altersheim) in Mals. In der Gemeinde Schlanders zeichnet sich nach wie vor kein Standort ab. Dies bestätigte Bürgermeister Dieter Pinggera am vergangenen Donnerstag. Die Drusus-Kaserne komme deshalb nicht in Frage, weil sie sich baulich in einem sehr schlechten Zustand befinde. Schon im Anschluss an die Flüchtlingswelle des Jahres 2011, als die Kaserne noch dem Land gehörte, habe sich gezeigt, dass eine bauliche Adaptierung sehr viel Geld gekostet hätte. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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