„Mich lachen sie an“
Publiziert in 45 / 2016 - Erschienen am 14. Dezember 2016
Karl Raffeiner ist ein leidenschaftlicher Sammler.
Schlanders - Viele halten oft vergebens Ausschau nach einem vierblättrigen Kleeblatt. Es ist eher unwahrscheinlich, ein solches in der freien Natur zu finden. Der Legende nach ist der Fund eines vierblättrigen Kleeblattes ein Glück. Sind die Blätter noch hell, dann hat man das Glück schon bekommen, sind sie noch dunkel, dann steht dem Finder das Glück noch bevor. Mit reichlich Glück muss Karl Raffeiner aus Schlanders gesegnet sein. Er hat in nur 4 Monaten, sprich von Mai bis August 2016, nicht weniger als 142 vierblättrige, 26 fünfblättrige und sogar 4 sechsblättrige Kleeblätter gefunden. „Viele sagen, dass es schwierig ist, solche Kleeblätter zu finden, mich lachen sie an“, erzählt der 71-jährige, passionierte Sammler dem der Vinschger. Gefunden hat Karl die besonderen Kleeblätter bei Spaziergängen und Wanderungen in Schlanders, Laas, Goldrain, Latsch sowie in Müstair in der benachbarten Schweiz. Bei der Kapelle unterhalb der Göflaner Alm stieß er auf 2 Vierer- und einen Fünfer-Klee. Beim „Huamatgampl“ in Schlanders lachte ihn ein Sechser-Klee an. Beim „Weißkaser“ am Nördersberg waren es 1 Fünfer- und 4 Vierer-Klee. Karl Raffeiner hat die besonderen Kleeblätter gepresst. Die schönsten Stücke ließ er einrahmen. Aufgefallen ist ihm, dass die Blätter des Klees in der Schweiz im Gegensatz zu jenen im Vinschgau eine länglichere Form aufweisen. Das Sammeln von außergewöhnlichen Kleeblättern ist nur die jüngste Leidenschaft von Karl. In seiner Stube und im Keller befinden sich viele weitere Sammlungen. So etwa unzählige Vogelfedern, Muscheln, kleine Mineralien und Schneckenhäuser. Er hat eine besondere Vorliebe für das Sammeln und Katalogisieren kleiner Dinge. In einem gewissen Sinn gesammelt und genau aufgezeichnet hat Karl Raffeiner auch Höhenmeter. Von 1962 bis 1968 bewältigte er bei Bergwanderungen 38.769 Höhenmeter (hinauf und hinunter). In den folgenden Jahren waren es zum Teil über 50.000 Höhenmeter pro Jahr. Ende 2013 war er auf 3.001.198 Höhenmeter gekommen. Von Ende März bis Anfang April 2006 hatte der ehemalige Krankenhaus-Hausmeister und Krankenhaus-Portier und begeisterte Sänger des MGV Schlanders zusammen mit einem befreundeten Ehepaar aus Frankfurt eine Radtour von Schlanders bis nach Rom und zurück unternommen. Am 2. April 2006, dem ersten Todestag von Papst Johannes Paul II., empfing die Gruppe auf dem Petersplatz im Vatikan den Segen von Benedikt XVI., dem neuen Papst. Sepp
Josef Laner