Neuer Almstall gesegnet
Glurns/Franzenshöhe - Am 16. Juli wurde der neue Almstall auf der Franzenshöhe, der den Glurnsern gehört, gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. „Wir sind heute hier zusammengekommen, um nach der Segnung vor 14 Jahren der neu errichteten Almhütte unter dem damaligen Obmann Norbert Trauner auch den nach der Brandkatastrophe vor 10 Jahren am 27. Juli 2007 in den vergangenen zwei Jahren wieder aufgebauten Almstall segnen zu lassen“, sagte Kurt Warger, der Obmann der Alminteressentschaft Franzenshöhe. Die Notwendigkeit, über einen Almstall zu verfügen, „ist auf unserer Alm nicht – wie früher gewohnt – durch Milchkühe bedingt, sondern für das weidende Galtvieh bei Schlechtwettereinbrüchen mit Schneefall, da die alpinen Almweiden über keinen Schutzwald verfügen und die Schneetage im Sommer durch Stallhaltung mit Fütterung überbrückt werden müssen.“ Der Stall dient auch zur Betreuung erkrankter Tiere und ist für die Unterbringung von bis zu 42 Großvieheinheiten ausgerichtet. Warger erinnerte an den Brand von 2007, bei dem der alte Almstall zerstört wurde. Die Mitglieder des Alpkomitees bemühten sich umgehend um einen Wiederaufbau. Das erste Projekt, spesenfrei erarbeitet von Architekt Jürgen Wallnöfer, wurde von der Stilfser Baukommission abgelehnt, weil der bisherige Standort am alten K+K-Gebäude (Hospiz) nicht passend sei, da dieses Gebäude unter denkmalschützerischen Aspekten restauriert werden soll. Die Alminteressentschaft wurde aufgefordert, ein Konzept im Einklang mit den Vorhaben entlang der „Panoramastraße Stilfser Joch“ ausarbeiten zu lassen. Behilflich dabei waren Architekt Arnold Gapp (Kommission „Panoramastraße Stilfser Joch“) und Siegfried Pohl. Mit eingebunden wurde auch der Straßendienst Vinschgau, der u.a. Abstell- und Depoträume für die Instandhaltung der Passstraße schaffen wollte. Gemeinsam mit dem früheren Amtsdirektor Werner Stecher und seinem Nachfolger Stephan Bauer wurde ein taugliches Konzept erarbeitet. Das Konzept sah vor, den Standort des Glurnser Almstalles auf die Seite der Almhütte zu verlegen und den vormaligen Standort des alten Gangls als neuen Standort für die Bedürfnisse des Straßendienstes zu nutzen. Mit den Geldmitteln einer Enteignungsentschädigung, welche die Gemeinde Glurns der Alminteressentschaft für den Wiederaufbau des Almstalles bereitstellte, mit der Entschädigung der Brandschutz-Versicherung, mit Holzbezug von 30 Kubikmetern Nutzholz aus dem Malser Wald, mit Eigenmitteln und Eigenleistungen, mit Unterstützung der Forststation Prad und der Nationalparkverwaltung sowie einem Landesbeitrag von insgesamt 145.558 Euro konnte der Wiederaufbau des Almstalles mit Gesamtkosten von 211.956,68 Euro verwirklicht werden. Kurt Warger dankte allen Geldgebern und am Bau Beteiligten. Einen besonderen Dank zollte er dem Planungsbüro Pohl und den Baufirmen. Nun stehen für die Bewirtschaftung der Franzenshöher Alm zwei neuwertige Gebäude (Haus und Viehunterstand) zur Verfügung. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Paul Schwienbacher.