Im Bild (v.l.): Ortsobmann Hermann Raffeiner-Kerschbaumer, BM und Vize-Bezirksobmann Helmut Fischer, Bezirksobmann Albrecht Plangger, LH Arno Kompatscher und Parteiobmann Philipp Achammer.

Nicht alles „glaggln lossn“

SVP Vinschgau will sich neu aufraffen.

Publiziert in 6 / 2019 - Erschienen am 19. Februar 2019

Latsch - Viel Zeit zum Diskutieren und Ablassen von Dampf räumte er den Funktionärinnen und Funktionären nicht ein, „denn der Höhepunkt der heutigen Versammlung ist die Verabschiedung von Richard Theiner“,sagte SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger bei der Bezirksausschusssitzung am 11. Februar im CulturForum Latsch. Dass es um die SVP Vinschgau derzeit aber nicht zum Besten steht und dass es an vielen Stellen „zwickt“, vor allem nach der Schlappe bei den vergangenen Landtagswahlen, kam dennoch klar zu Tage. Wie Plangger in seinem Kurzbericht bedauerte, „geht es mit der Partei im Vinschgau weiter abwärts.“ Konkret nannte er etwa die Mitgliedersammlung: „Wir müssen schon wieder einen Rückgang verzeichnen.“ Der Bezirksobmann rief die Ortsobleute und Funktionäre dazu auf, in den Ortsgruppen vermehrt aktiv zu werden. „Wir dürfen jetzt nicht alles ‚glaggln’ lassen“, so Plangger wörtlich. Zumal der Bezirk im Landtag nur mehr mit einem SVP-Mandatar vertreten ist, sprich mit Landtagspräsident Sepp Noggler, laste auf diesem eine große Aufgabe und Verantwortung. Was die SVP Vinschgau brauche, sei „ein guter Schub der Wähler“ bei der anstehenden Neuwahl des Europäischen Parlaments und vor allem bei den Gemeinderatswahlen im nächsten Jahr. „Einige Dinge sind uns zwar gelungen und laufen auch gut, „aber wir müssen uns neu aufraffen, speziell auf der Ebene der Ortsgruppen.“ Zwei Ortsgruppen sind derzeit nicht aktiv: Göflan und Schlinig/Amberg. Im Mittelpunkt der politischen Arbeit der nächsten 5 Jahre muss laut Plangger die Umsetzung des Wahlprogramms der SVP Vinschgau stehen. Neu hinzugekommen seien dringend notwendige Sicherheitsmaßnahmen entlang des Straßenabschnittes in der „Latschander“. Zur Umsetzung des Programmes soll eine Kern- bzw. Kontaktgruppe mit Bezirksobmann Albrecht Plangger, Landtagspräsident Sepp Noggler, Bezirkspräsident Andreas Tappeiner und weiteren Vertretern gebildet werden. Die Gruppe soll sich alle 3 Monate mit dem Landeshauptmann treffen, um die Umsetzung des Programms voranzubringen, auch in Koordination mit den weiteren Mitgliedern der Landesregierung. Bei der Diskussion hieß es, dass man nach dem Tief bei den Landtagswahlen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und so tun könne, als wäre jetzt wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen. Beanstandet wurde außerdem, dass es bei der Kommunikation zwischen den Ortsobleuten und Mandataren einen großen Aufholbedarf gebe, dass persönliche Befindlichkeiten schaden und dass es darum gehe, mehr auf die Menschen zuzugehen und in der Basis aktiv zu werden. Mehrfach unterstrichen wurde, dass es im Vorfeld der Landtagswahlen nicht gelungen sei, der Wählerschaft das Erreichte bzw. die Erfolge positiv zu vermitteln. Ebenso seien Zukunftsthemen nicht „gut verkauft“ worden. Eine klare Haltung seitens der Partei wurde zu Mals bzw. dem dortigen SVP-Bürgermeister Ulrich Veith eingefordert. Zur Sammelpartei auf Landesebene meinte Parteiobmann Philipp Achammer, „dass wir dringend an der Parteistruktur arbeiten müssen.“ Es gebe einige große Schwierigkeiten in der Struktur. Es werde zunehmend schwieriger, Leute für die Ortsausschüsse zu finden. Vor allem junge Leute und Frauen seien kaum zu motivieren. Ungut sei es, wenn z.B. versucht werde, die SVP als Landwirtschafts- bzw. Wirtschaftspartei hinzustellen. Bestimmte Oppositionsparteien würden daraus Kapital schlagen, um sich als Partei der Arbeitnehmer und kleinen Leute zu profilieren. „Wir werden diese und weitere Themen bei einer Klausurtagung im März aufs Tapet bringen“, kündigte Achammer an. „Auch über die speziellen Probleme und Anliegen der SVP Vinschgau wird noch ausgiebig diskutiert werden“, versicherte der Bezirksobmann. Plangger: „Es gibt Diskussionsbedarf, nach hinten und nach vorne.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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