Der Gemeinderat tagte im Vereinshaus in Karthaus
Auch die alte „Gorfer Mühle“ (Bildvordergrund) soll wieder zum Klappern gebracht werden.

Schnals sichert sich 1,6 Mio. Euro aus PNRR-Topf

Publiziert in 12 / 2022 - Erschienen am 5. Juli 2022

Schnals - Neben der Gemeinde Enneberg mit dem Bergdorf St. Vigil ist Schnals die einzige Südtiroler Gemeinde, der es gelungen ist, aus der „Linie B“ des staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR Geldmittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro zu bekommen. Mit dieser erfreulichen Nachricht wartete Bürgermeister Karl Josef Rainer im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Apostel-Feiertag Peter und Paul (29. Juni) im Vereinshaus in Karthaus auf. Federführend eingesetzt hatte sich bei der Erarbeitung und Einreichung des Projektes die Gemeindereferentin Sonja Santer. Die „Linie B“ sieht laut dem Kulturministerium im Wesentlichen die Unterstützung lokaler Projekte für die kulturelle Aufwertung historischer Orte vor. Das Projekt der Gemeinde Schnals umfasst mehrere Vorhaben im und außerhalb des archeoParcs in Unser Frau. So soll auf dem Freigelände u.a. die ca. rund 100 Jahre alte Venezianische Säge aufgebaut werden, die Martin Metzdorff aus Karthaus dem früheren Eigentümer der Säge, Heinrich Rainer vom Untergerstgras-Hof, schon vor Jahren abgekauft hat. Auch die „Gorfer Mühle“, die der Kulturverein Schnals 2009 mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Schnals in Karthaus abgetragen, nummeriert und eingelagert hatte und die seither am neuen Standort in Unser Frau steht, soll als Schaumühle nutzbar gemacht werden. „Und auch ein Kornacker wird in der Nähe angelegt“, ergänzt Sonja Santer. Die weiteren Vorhaben reichen von der Digitalisierung der Transhumanz und der Ausstellung von Gütern und Objekten des Kulturvereins bis hin zum Projekt „Archäologische Wanderwege“ und der Errichtung einer Stätte für die Verarbeitung von Schafwolle in Zusammenarbeit mit dem Schafzuchtverein. Derzeit wird die Schafwolle noch zur Verarbeitung nach Österreich gebracht. Auch weitere Vereine wurden bzw. werden im Zuge des PNRR-Projektes ins Boot geholt. Die Zusage für die 1,6 Mio. Euro aus dem Kulturministerium ist kürzlich eingetroffen. Weitere Details im Zusammenhang mit der Umsetzung und des Zeitrahmens sollen demnächst folgen. 

Zusätzlicher Gemeindearbeiter

Einhellig genehmigt hat der Gemeinderat mehrere Abänderungen des Stellenplans. Die wichtigste davon betrifft die Schaffung einer neuen Vollzeitstelle, sodass ein dritter Gemeindearbeiter angestellt werden kann. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde das Ausführungsprojekt für die Erweiterung des Parkplatzes in Vernagt. Die reinen Baukosten sind infolge der Preissteigerungen von 370.000 auf nunmehr 395.000 Euro gestiegen. Das Land hat 200.000 Euro zugesichert, die technischen Spesen übernimmt Alperia. Laut dem Bürgermeister ist unabhängig vom Projekt der Parkplatzerweiterung auch die Errichtung öffentlicher Toiletten geplant.

Josef Laner
Josef Laner

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