Sich selbst auf den Zahn gefühlt
Wie gut sind die Dienste in der Gemeinde Latsch und was kann besser werden?
Latsch - Sind die Mitarbeitenden der Gemeinde Latsch motiviert? Wie steht es um die Bürgernähe? Wo gibt es Stärken? Was könnte besser funktionieren? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich in den vergangenen Monaten die Firma Fischer Consulting OHG aus Bruneck zusammen mit der Gemeindeverwaltung von Latsch und Mitarbeitenden befasst. „Es war ein spannender Prozess, der uns gutgetan hat“, sagte Bürgermeister Mauro Dalla Barba bei der jüngsten Gemeinderatsitzung. Die Ergebnisse der selbstkritischen Hinterfragung stellte Sabine Fischer im Detail vor. Die Gemeinde habe sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Bürgernähe und gegenseitiger Respekt seien gegeben, die Zusammenarbeit zwischen den Ämtern, den Führungskräften sowie dem Bürgermeister und Ausschuss sei gut. Die Mitarbeitenden seien engagiert, fachlich kompetent und sehr motiviert.
Was kann und soll besser werden?
Trotz dieser grundsätzlich positiven Analyse gebe es noch Verbesserungspotential. Fischer nannte unter anderem die Überarbeitung der Aufgabenverteilung, die klare Definition der Verantwortlichkeiten, die Verbesserung der Kommunikations- und Informationsflüsse, die Teambildung und die Unterstützung der Führungskräfte. „Jeder Dienst braucht eine verantwortliche Ansprechperson“, so Fischer. Bestehende Mitarbeitende in der Gemeinde zu halten und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, sei eines der wichtigsten Handlungsfelder. Den Rahmen für Entwicklungsmöglichkeiten hat der Gemeinderat mit einer Abänderung des Stellenplans geschaffen, die nach einer ausführlichen und klärenden Diskussion einstimmig genehmigt wurde. Die Änderung sieht u.a. vor, dass 5,2 Stellen in der 7. Funktionsebene hinzugefügt werden. Dringend notwendig ist laut dem Bürgermeister eine zusätzliche Kraft im Vergabewesen. Grundsätzlich hielt er fest, „dass wir in der Gemeinde absolut nicht überbesetzt sind“ und dass Stellen nur bei Bedarf besetzt würden. Befasst hat sich die Firma Fischer auch mit einer ins Auge gefassten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kastelbell-Tschars, wo ebenfalls eine Analyse durchgeführt wurde bzw. derzeit noch wird. Die Entscheidung, ob überhaupt und in welchen Bereichen in Zukunft zwischengemeindlich zusammengearbeitet wird, obliegt den Gemeinderäten der zwei Gemeinden. Falls es zu einer Zusammenarbeit kommt - gewünscht wird eine solche in erster Linie von Kastelbell-Tschars - können die Gemeinden auch mit einer Landesförderung rechnen. Für Latsch stehen rund 100.000 Euro im Jahr in Aussicht.
Beiträge für Eisstadion und Vereinshaus Morter
Für das Sanierungs-Projekt des IceForums sind zwei Landesbeiträge für die Jahre 2025 und 2026 in Höhe von jeweils 2,346 Millionen Euro eingegangen. Diese Beiträge konnte der Gemeinderat ebenso im Zuge einer Bilanzänderung zweckbinden, wie 648.000 Euro aus dem EFRE-Fonds für die energetische Sanierung des Vereinshauses in Morter. „Damit rückt die Sanierung des Vereinshauses näher“, freute sich Mauro Dalla Barba. Man habe nur wenig Zeit gehabt, den Antrag für den EFRE-Beitrag zu stellen, „doch wir haben es geschafft und noch dazu das beste Projekt eingereicht.“ Froh ist die Gemeinde außerdem über einen zusätzlichen Landesbeitrag in Höhe von 44.000 Euro für das Projekt CulturForum (Anpassung an die Brandschutzbestimmungen sowie Neugestaltung des Eingangs zum Probelokal). Einhellig genehmigt hat der Gemeinderat den Beitritt der Gemeinde Latsch als Mitglied der „Erneuerbaren Energiegemeinschaft Evi Genossenschaft“ sowie auch die Statuten dieser am 25. März 2024 gegründeten Genossenschaft.