Am 11. September 2020 wurde in Graun die Absichtserklärung für die Schaffung eines Alpenbahnkreuzes im Dreiländereck unterzeichnet.
Der Malser Bürgermeister Josef Thurner arbeitet federführend in der Südtiroler Fördergruppe „Pro Alpenbahndreieck Terra Raetica Südtirol/Alto Adige“ mit.

SVP drängt auf Entscheidung

Mehrere Bahnverbindungs-Varianten stehen zur Diskussion

Publiziert in 15 / 2021 - Erschienen am 29. April 2021

Vinschgau - Die SVP Bezirksleitung hat sich letzthin mit der grenzüberschreitenden Mobilität befasst, genauer gesagt mit dem Thema Zugverbindung im Dreiländereck. Der Malser Bürgermeister Josef Thurner brachte die Bezirksleitungsmitglieder auf den letzten Stand der Diskussion zur Trasse Mals-Scuol, ebenso der Bürgermeister von Graun, Franz Prieth, zum Stand der Initiative „Pro Reschenbahn 2.0“. Nach der „Erklärung von Graun“ im Herbst 2020 der Regionalpräsidenten von Nordtirol, Graubünden, der Lombardei und Südtirol ist nun wieder viel Bewegung in die Sache gekommen. Auf Graubündner Seite ist die Fördergruppe „Pro Bahnverbindung Scoul-Val Müstair-Mals“ äußerst aktiv (siehe der Vinschger Nr. 3-4/2021), auf Nordtiroler Seite die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn 2.0“ und auf Südtiroler Seite ist die Fördergruppe „Pro Alpenbahndreieck Terra Raetica Südtirol/Alto Adige“ in der Gründungsphase. Was alle Fördergruppen - trotz unterschiedlicher Ansichten über die erwünschten Bahnverbindungen und Trassenverläufe - vereint, ist das gemeinsame Interesse, die „hohe Politik“ schnellstens zu Entscheidungen zu bewegen bzw. so schnell als möglich konkrete Schritte im Zusammenhang mit der Grundlagenermittlung, Bewertung, Planung und politischen Entscheidungen rund um das Alpenbahnkreuz Terra Raetica herbeizuführen.

„Entscheidung bis Ende 2021“

In diesen Chor der Fördergruppen reiht sich nun auch der SVP Bezirk Vinschgau ein. Er erwartet sich, dass die beteiligten Regierungen bis Ende dieses Jahres die in Aussicht gestellten Grundsatzentscheidungen treffen und die in der „Grauner Erklärung“ formulierten Ziele dann zügig vorantreiben. Ziel ist es, in der Region eine neue Verkehrsmobilität entstehen zu lassen. Südtirol hat zurzeit beim Projekt „Alpenbahndreieck Terra Raetica“ die Präsidentschaft inne, daher will sich die SVP Vinschgau besonders beim Landeshauptmann Arno Kompatscher stark machen, damit die in der „Grauner Erklärung“ versprochenen Zeiten für die Entscheidungsfindung eingehalten werden. Schon 2022 muss Graubünden das Planungskonzept für „Scuol-Müstair- Mals“ auf Bundesebene bringen (STEP für die Jahre 2040-45), ebenso Nordtirol, um in den österreichischen Rahmenplänen für Infrastrukturinvestitionen (Zielnetz 2040) gelistet zu werden. 

„Lombardei einbinden“

Der Bezirksobmann und Parlamentarier Albrecht Plangger möchte vor allem auch sicherstellen, dass die Region Lombardei als einer der 4 Partner der „Grauner Erklärung“ in diesem Entscheidungsfindungsprozess voll eingebunden ist, „vor allem auch, damit diese ja nicht den Entscheidungsprozess der anderen 3 Regionen verzögert.“ Mals soll auf jeden Fall kein „Kopfbahnhof“ bleiben und einen internationalen Anschluss erhalten, der dem „Leitbild“ entspricht, mit welchem sich die von den Ländern eingesetzten Arbeitsgruppen zurzeit befassen. Vor allem in der Diskussion um das zukünftige Leitbild für die 4 Regionen, wird sich zeigen, ob die Eisenbahnverbindung primär internationale Anschlüsse bevorzugt oder eine gewichtige und vor allem touristische Mobilitätsinfrastruktur werden sollte.

Josef Laner
Josef Laner

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