Tierheim Naturns braucht Unterstützung

Publiziert in 40 / 2016 - Erschienen am 9. November 2016
„Unter diesen Umständen können wir in Zukunft nicht mehr weiterarbeiten.“ Naturns - Es war Ende Oktober, als 8 Tierschutzvereine in Südtirol in einer gemeinsamen Resolution an die Landesregierung verschiedene Forderungen in Bezug auf den Tierschutz und die finanzielle Abdeckung der Spesen durch das Land auf’s Tapet brachten. Es wurde u.a. gefordert, dass das Land bestimmte Spesen der Tierheime Naturns und Obervintl zur Gänze übernimmt. Es geht um Spesen für tierärztliche Leistungen wie Sterilisation bzw. Kastration frei lebender Katzen und Behandlung bzw. Notfallbehandlung von Tieren, Spesen für nötige Tierarzneimittel und Sanitätsmaterial, für Streu und erforderliches Verbrauchsmaterial, für Futter zum Aufpäppeln und zur Pflege von Tieren. Es wurde auch eine Kürzung bisheriger Beiträge beanstandet. Laut Landesrat Arnold Schuler habe es keine Kürzungen gegeben: „Es mussten lediglich interne Umschichtungen vorgenommen werden.“ Die Kapitalausstattung für Tierschutzvereine belaufe sich weiterhin auf 300.000 Euro. Die Kriterien für Beiträge für Tierschutzverbände seien überarbeitet worden. In der Erstanwendung der neuen Kriterien sei festgestellt worden, „dass die Anträge der einzelnen Tierschutzvereine maßgeblich die zur Verfügung stehenden Mittel im Landeshaushalt übersteigen.“ Die Tierschutzvereine konterten, dass sie laut Landeskriterien nur 70% von bezahlten Rechnungen an Beitrag erhalten, wobei das Land beschließt, was die 100% der effektiven Spesen ausmacht. Somit wurde dem Tierheim Naturns für 2016 ein Beitrag gewährt, der nur ca. 40% der reellen Spesen entspricht. Tatsache sei, „dass von den 822.000 Euro Kosten das Land nur 300.000 Euro beisteuert und die ehrenamtlich tätigen Tierschutzvereine 522.000 Euro selbst aufbringen müssen.“ Wie Silvia Piaia, die Pressesprecherin des Onlus-Vereins Tierheim Naturns, dem der Vinschger bestätigte, sehen die neuen Kriterien vor, dass ab 2017 de facto zwei Drittel der Spesen mit Eigenmitteln zu bestreitena sind und nur für den Rest mit einem Beitrag zu rechnen ist. „So geht es nicht mehr weiter“ Silvia Piaia sowie auch die Tierheimleiterin Bettina Marth, die Teilzeitangestellte Vanna ­Vannucchi, die freiwillige Buchhalterin Nadja und mehrere freiwillige Mitarbeiter/innen stimmen darin überein, dass das Tierheim Naturns einer düsteren Zukunft entgegen geht, wenn sich in punkto Beiträge nichts ändert. Bettina Marth: „Bisher bekamen wir rund 80.000 Euro als Beitrag. Mit diesem Beitrag und den Spenden, die wir Gott sei Dank erhalten, ist es uns bisher einigermaßen gelungen, über die Runden zu kommen.“ Für das heurige Jahr bekomme das Tierheim nur ca. 61.700 Euro. Hundehütten, die in Eigenregie errichtet worden sind, seien nicht als solche anerkannt worden, sondern nur als Container. Zusätzlich belastet wurde die Vereinskasse heuer außerdem durch den Bau einer neuen Zufahrt. „Die alte Zufahrt wurde plötzlich geschlossen und wir waren gezwungen, eine neue zu errichten“, so Marth. Rund 14.000 Euro an Eigenmitteln seien dafür eingesetzt worden. Bettina Marth und der Onlus-Verein Tierheim Naturns legen sich schon seit vielen Jahren ins Zeug, um die Bedingungen für die im Heim lebenden Tiere zu verbessern. So entstanden zum Beispiel nicht nur Hundezwinger, sondern auch aeine Hundeküche, ein Katzenhaus mit Katzengarten und viele weitere Einrichtungen mehr. Derzeit warten 12 Hunde und 9 Katzen auf ein neues Zuhause. Eines der größten Probleme sieht Bettina darin, dass vor allem bei älteren Tieren eine Vermittlung schwierig ist. Ihr persönlicher Wunschtraum ist auch eine Art Altersheim für Tiere. Trotz allem steht für Bettina und dem Verein eines fest: die Tiere werden sie nie im Stich lassen. Jeder Euro ist willkommen Angesichts der Tatsache, dass es der Verein nicht schafft, mit einem Beitrag von ca. 61.700 Euro den Tieren das zu geben, was sie brauchen, wird um Unterstützung bzw. Spenden gebeten: IBAN: IT 55 A 08112 58460 000300271675; Raiffeisenkasse Algund; Stichwort: Tierheim Naturns Onlus Verein. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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