„Wer sich einsetzt, setzt sich aus“
Informationstag für Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren des Unteren Vinschgaus.
Schlanders - Der traditionelle Informationstag um Dreikönig des Bezirksverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Untervinschgau umfasste drei Themenschwerpunkte. Über Gefahren und Einsätze bei Transformatorenbränden ließ Bezirkspräsident Thomas Tecini Ingenieur Christoph Oberhollenzer berichten. Ebenfalls aus der Feuerwehrschule hatte er den Ausbilder Alois Oberkofler eingeladen, um über das „heikle Thema Uniformierung“ (Tecini) zu referieren. Es ging um die Öffentlichkeitswirkung der Wehren bei unterschiedlichen Anlässen. Den Informationsvormittag in Schlanders rundeten „die Peers“ mit Erläuterungen zur Einsatznachsorge ab. Der Landesverantwortliche Roman Tschimben, Weißes Kreuz, und der Tartscher Feuerwehrmann Hansjörg Eberhöfer stellten die neue Organisation innerhalb der verschiedenen Rettungsorganisationen und ihre Ziele vor.
Ingenieur Oberhollenzer führte mit einem methodisch strukturierten Vortrag in die Stromversorgung, Stromverteilung und Spannungsumwandlung durch Transformatoren ein. Er stellte die verschiedenen Transformatoren-Typen vor, ihr Funktionieren und ihre Kühlsysteme. Die größten Gefahren würden von den Kühlsystemen mit Öl ausgehen. Klar und deutlich und von Filmen unterstützt zeigte er die Risiken und Verhaltensweisen auf. Er machte klar, dass bei jedem Einsatz der Betreiber und sein Bereitschaftsdienst verständigt werden müsse. Oberhollenzer ging auf die wichtigsten Gefahren ein, von Vergiftung über Kontamination des Bodens bis zur Explosion. Er erinnerte an die Auswirkungen des elektrischen Stromes, wenn die Anlage nicht frei geschaltet werde und wenn nicht die bestimmten Abstände eingehalten würden.
Weniger um Abstände, mehr um Zustände ging es dem Feuerwehrinspektor des Bezirkes Bozen, Alois Oberkofler. „Wir genießen ja einen recht hohen Stellenwert bei der Bevölkerung durch unsere Einsätze, aber wir dürfen sie uns nicht vertun durch die Uniformierung oder durch das Formalexerzieren“, eröffnete er seinen Vortrag. Sehr deutlich, sehr bestimmt, aber durchaus humorvoll machte er klar, dass das gute Beispiel für passende Kleidung, richtiges Tragen von Abzeichen und Verhalten bei öffentlichen Anlässen von oben kommen müsse. „Wer sich einsetzt, setzt sich aus“, meinte Roman Tschimben, als er an die psychischen Belastungen der Feuerwehren bei harten Einsätzen erinnerte. Eine erste Unterstützung könnte von den Kollegen selbst kommen, erklärte er. Dies drücke sich durch den englischen Begriff „Peers“ für „gleichgestellt“ aus. Sie, die Kollegen, würden somit die erste Form einer Einsatznachsorge darstellen, seien aber kein Ersatz für Psychologen oder Therapeuten. Für die Untervinschger Feuerwehrmänner stellte dann der Obervinschger Feuerwehrmann Hansjörg Eberhöfer die Angebote und Ziele der Einsatznachsorge vor. Kontakte für eine Einsatznachbesprechung oder für eine Informationsveranstaltung könnten über die Personalabteilung des Weißen Kreuzes in Bozen vereinbart werden. Dem Bezirksseminar wohnten der Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, die Feuerwehrärztin Nicole Ritsch und ein Feuerwehrarzt aus Bayern bei.