Andreas Feichter: ein Nachruf

Publiziert in 21 / 2010 - Erschienen am 3. Juni 2010
Laas – Der Schmerz ist unendlich groß vor allem bei seiner Familie, aber auch bei den Geschwistern, den übrigen Verwandten, bei vielen Freunden und Bekannten aus Laas, dem Vinschgau und darüber hinaus. Trauer und tiefe Betroffenheit machten sich am Pfingstmontag breit, als bekannt wurde, dass Andreas auf seinen geliebten Bergen tödlich verunglückt war. Noch so jung, erst 49 Jahre alt, als vorbildlicher Familienvater, als wertvolles Mitglied der Dorfgemeinschaft von Laas, mitten im Berufsleben hat ihn, nachdem er am Vortag als ­Wallfahrer in Maria Weißenstein war, der Herr über Leben und Tod, an den Andreas geglaubt und nach dem er sein Leben ausgerichtet hatte, von seinem irdischen D­asein abberufen. Andreas Feichter stammte von einem Bauernhof in Ahornach. Nach dem Besuch des Vinzentinums in Brixen studierte er Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien. Nach Abschluss des Studiums kam er in den Landesdienst. 1992 wurde ihm die Leitung des Sonderprogramms „Auf­forstung Vinschgau“ übertragen. Deshalb übersiedelte er und Martina in den Vinschgau, ließen sich in Laas nieder und bauten dort ein Eigenheim. 1996 übernahm Andreas als Amts­direktor das Bezirksforstinspektorat mit Sitz in Schlanders. Der Familie, vor allem seinen beiden Kindern Simon und Eva galt trotz seiner vielfältigen beruflichen und sportlichen Aktivitäten seine große Aufmerksamkeit und Sorge. Mit Andreas verlieren sie einen treu sorgenden Vater. Andreas war ein gläubiger Mensch, der Besuch des Sonntagsgottesdienstes war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Er interessierte und engagierte sich für das kirchliche Leben in der Pfarrgemeinde als Kom­munionhelfer und für einige Jahre auch als Mitglied des Pfarrgemeinderates. Die Dorfgemeinschaft von Laas verliert mit Andreas Feichter ­einen wertvollen Mitbürger, der durch seine offene, zugängliche und entgegenkommende Art allseits beliebt und geschätzt war. Vielen von uns war er ein guter Freund, der sich bei einem „Karterle“ in geselliger Runde sehr wohl fühlte. Sein herzhaftes, oft schelmisches ­Lachen, seine Liebenswürdigkeit und seine Kameradschaft werden vielen fehlen. Andreas war neben seinen beruflichen Verpflichtungen in verschiedenen Gremien ehrenamtlich tätig: einige Zeit im Gemeinderat, bei den Blutspendern, im AVS und als Helfer wo immer Hilfe erforderlich war. Geschätzt war er auch als Jagdkamerad. Als Leiter des Forstinspektorats war er ein kompetenter, pflichtbewusster und korrekter Vorgesetzter. Seine berufliche Tätigkeit erstreckte sich über den ganzen Vinschgau, oft hatte er Gutachten zu erstellen und auch schwierige Entscheidungen zu treffen. Immer versuchte er ­diese mit gesundem Hausverstand, mit Einfühlungsvermögen und gutem Einvernehmen mit den Verantwortlichen vor Ort zu treffen. Hervorzuheben sind die zahlreichen Projekte, die er für die Allgemeinheit in den verschiedenen Gemeinden realisierte. Die Teilnahme sehr vieler ­Menschen an den Abendrosenkränzen und an der Beerdigung war Ausdruck der Anteil­nahme und der Wertschätzung für den Verstorbenen. Möge ihm das Licht der Osterkerze, das zu entzünden er in der Osternacht mithalf, in Ewigkeit leuchten. Hermann Schönthaler
Hermann Schönthaler

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.