Wirtin mit Leib und Seele

Publiziert in 8 / 2008 - Erschienen am 5. März 2008
Als Maria Gamper als 15jähriges Lehrmädchen ins Gasthof Rössl kam, hätte sie sich selbst wohl am wenigsten vorstellen können, einmal die Chefin des Hauses zu werden. Im Jahre 1972 heiratete sie Erich Pircher, den Neffen der Gasthofbesitzer und führt seit 1980 gemeinsam mit ihrem Mann das Restaurant und das Hotel Rössl in Rabland. Dem Trend der Zeit entsprechend wurde das Haus ständig erweitert und erneuert; wo man sich auch befindet, trägt es die Handschrift einer aufgeschlossenen, geschmackvollen Führung. „Meine Arbeit ist mein Hobby“, bringt es Midi Pircher, wie sie von allen genannt wird, auf den Punkt. Das Wandern und Radfahren kommen als Freizeitbeschäftigungen noch dazu, sofern die bald zweifache Oma Zeit dazu findet. Was ist Ihr Geheimnis, damit Arbeit auch Hobby sein kann? Die wichtigste Voraussetzung ist die Freude zum Beruf. Ich bin Wirtin mit Leib und Seele und freue mich jeden Tag, ins Hotel zu gehen und im Restaurant zu arbeiten. Fühlen Sie sich wohl als Frau im Vinschgau, was vermissen Sie? Ich bin rundum zufrieden hier und vermisse nichts. Ich bin bodenständig und ein Gewohnheitstier, das dort bleibt, wo es sich wohl fühlt. Gibt es noch ein Familienleben im Gastgewerbe? Mein Mann und ich frühstücken jeden Tag mit der Familie meiner Tochter und zum gemeinsamen Mittagessen kommt auch unser Sohn dazu. Anschließend geht jeder wieder an seine Arbeit. Wir haben alle einen freien Tag in der Woche, an dem wir uns um nichts kümmern müssen. Wie schätzen Sie den Stellenwert der Frau heutzutage ein? Ich erlebe, dass die meisten Frauen heute sehr selbstsicher sind, vielfach ihr eigenes Einkommen haben und dass ihr Stellenwert dementsprechend hoch ist. Ich persönlich habe meinen Stellenwert, meine Meinung wird ernst genommen und ich spüre auch Wertschätzung in meinem Umfeld. Welche Frau hat für Sie Vorbildfunktion? Ich habe besonderen Respekt vor Frauen, die allein Arbeit Beruf und Familie unter einen Hut bringen müssen. Ein großes Vorbild war mir dabei meine Mutter, da mein Vater eher kränklich war und sie ihm immer zur Seite stehen musste. Sie hat die Arbeit im Betrieb und die Erziehung von uns Kindern vorbildlich gemeistert. An welche Erlebnisse erinnern Sie sich besonders gern? Es gibt viele Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnere, die Geburt meiner Kinder beispielsweise oder an unvergessliche Urlaubstage mit meinem Mann und guten Freunden. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Vor allem die Gesundheit; weiters wünsche ich mir, dass ich Familie und Arbeit noch lange verbinden kann und dass ich öfters Zeit für unsere Freunde und für meine Hobbys finde.
Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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