Ausschuss-Vorschlag in Schlanders abgelehnt

Ausschuss-Vorschlag in Schlanders abgelehnt

Der Vorschlag der neuen Schlanderser Bürgermeisterin Christine Kaaserer für die Zusammensetzung des Gemeindeausschusses wurde bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates am 26. Mai mehrheitlich abgelehnt.

- Kaaserer hatte nach Einzelgesprächen mit allen Ratsmitgliedern und Aussprachen mit allen SVP-Ortsgruppen dem Koordinierungsausschuss wenige Tage vor der Ratssitzung vorgeschlagen, Kunhilde von Marsoner und Jürgen Tragust von der Sozialen Mitte, Werner Wallnöfer von der Landwirtschaft, Manuel Trojer von der Wirtschaft sowie Manfred Horrer (richtungsunabhängig) in den Ausschuss zu holen. Der Koordinierungsausschuss hieß diese Namensliste zwar mehrheitlich gut, aber bei der Ratssitzung am 26. Mai ging die Bürgermeisterin mit ihrem Vorschlag, den sie als „ausgewogen“ und „gut überlegt“ bezeichnete, mit 8 Gegenstimmen, 4 Enthaltungen und 6 Ja-Stimmen klar unter. Ein Teil der Nein-Stimmen und die 4 Enthaltungen kamen aus den Reihen der SVP. Die Hauptkritikpunkte waren die Nichtberücksichtigung des Wählerwillens und die mangelnde Vertretung der Fraktionen. Besonders beanstandet wurde etwa, dass Günther Bernhart, der die Sitzung als ältestes Ratsmitglied leitete, trotz seiner 1.084 Stimmen nicht als Ausschussmitglied vorgeschlagen worden war. Aber auch weitere gut gewählte Ratsmitglieder, wie Martin Wielander aus Göflan (433), Christiane Pircher aus Schlanders (399), oder Martin Hauser aus Kortsch (368), seien nicht berücksichtigt worden. In den Wortmeldungen seitens von SVP-Ratsmitgliedern, vor allem von der Sozialen Mitte und der Wirtschaft, sowie seitens der Fraktionen Süd-Tiroler Freiheit und „Bürgerliste Schlanders - Lista civica Silandro“ würde geäußert, dass sich bei vielen Wählerinnen und Wählern nach dem Bekanntwerden des Vorschlages Enttäuschung, Unmut, Unverständnis und zum Teil auch Wut breitgemacht hätten. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten gesagt, dass es keinen Sinn mehr habe, zu den Wahlen zu gehen, wenn der Wählerwille bei der Bestellung des Ausschusses dermaßen übergangen werde. Obwohl viele Ratsmitglieder der Bürgermeisterin nahelegten, den Vorschlag zu überdenken, sprich zu überarbeiten, beharrte Christine Kaaserer auf eine Abstimmung. Mit Ja gestimmt haben am Ende nur Christine Kaaserer, Manfred Horrer, Werner Wallnöfer, Jürgen Tragust und Hannes Gurschler sowie Dunja Tassiello („Zukunft Schlanders - Silandro Futuro“). Nun wird es zu weiteren Gesprächen und wohl auch zu einem neuen Vorschlag und daraufhin zu einer neuen Gemeinderatssitzung kommen. Günther Bernhart rief alle zu einer respektvollen und konstruktiven Zusammenarbeit auf. Er regte eine Klausurtagung des Gemeinderates an und gab sich überzeugt, „dass wir uns zusammenraufen werden.“ Er für seinen Teil sei bereit, seinen Mann zu stellen, als Ratsmitglied ebenso wie als eventuelles Mitglied des Ausschusses.
Sepp

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