Luis Karner, Präsident des Segelvereins Reschensee.

Wasser, Wind und Segel 

Segelverein Reschensee blickt auf ereignisreiches Jahr zurück. Präsident Luis Karner freut sich auf neue Saison. 

Publiziert in 6 / 2020 - Erschienen am 18. Februar 2020

RESCHEN - 2011 ins Leben gerufen, zeigt sich der Segelverein Reschen engagiert wie eh und je. Dies wurde kürzlich bei der Jahreshauptversammlung einmal mehr klar. „Am See war und ist viel los“, weiß Luis Karner. Er steht dem Verein seit der Gründung als Präsident vor. Und er wird dies auch in den nächsten fünf Jahren tun. „Dabei gibt es noch einiges zu tun“, sagt der Prader, der bereits zu Studienzeiten in Wien seine Leidenschaft für den Segelsport entdeckt hatte. „Insbesondere im Juli und August 2019 war eine Trainingsgruppe nach der anderen am See zu Gast“, erzählt Karner im Gespräch mit dem der Vinschger. Der Saisonstart erfolgte dabei Anfang Mai. „Einige Investitionen standen auf dem Programm, unter anderem haben wir das Bojenfeld erneuert“, blickt Karner zurück. Es wurden die neuen, aus Betonblöcken bestehenden Bodenverankerungen der Bojen mittels Hubschraubereinsatz positioniert. Im Mai nahm auch ein Vinschger Team an der „Brennercom Sailing Week“ in Kroatien teil. „Eingewassert“ wurde aufgrund des niedrigen Wasserstandes im Reschensee Mitte Juni. Zehn Soling-Segelboote waren hierbei am Start. Mitte Juli stand die Turmregatta auf dem Programm, Ende Oktober wurde „ausgewassert“. Auch die neue Saison verspricht einiges. Das „Einwassern“ am Reschensee ist für den 16. Mai geplant, in den darauffolgenden Monaten finden mehrere Vereinsregatten statt. „Zudem sind Rettungsübungen, Trainingseinheiten, Kurse und sonstige Treffen geplant“, freut sich Karner. 

150 Mitglieder

Der Verein zählt rund 150 Mitglieder, davon 70 aktive. „Auch die beiden Weltumsegler sind Mitglied beim Segelverein Reschensee“, betont Karner stolz. Der Naturnser Lukas Moser und die Goldrainerin Andrea Gemassmer sind mit ihrem Segelschiff „Girasole“ derzeit auf großer Reise. Im Sommer 2019 starteten sie ihre Weltumseglung, momentan überqueren sie den Atlantischen Ozean in Richtung Karibik. Überhaupt seien die Mitglieder aktiv. „Bei verschiedensten internationalen Regatten und Bootsrennen sind Mitglieder vom Segelverein Reschensee mit dabei“, so der Präsident. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, setzt der Verein das Augenmerk mittlerweile auch auf die Jugend. So fanden im Sommer Kurse für Kinder und Jugendliche statt. Hierfür wurde ein Schweizer Segel-Lehrer engagiert. „Ob das Segeln am Reschensee oder das Indoor-Segeln im Hallenbad von Mals, die Nachwuchs-Segler kamen auf ihre Kosten“, sagt Karner. Bereits im Alter von acht bis zehn Jahren könne man in den Segelsport hineinschnuppern. Auch heuer sollen wieder mehrere Kurse für Kinder stattfinden. Neben Nachwuchs-Seglern aus dem Tal sind hierbei auch stets Kinder aus dem grenznahen Nauders mit dabei. Ohnehin ist es Karner ein Anliegen, über die Grenzen hinaus zu blicken. Als Dreiländersee betrachte man den Reschensee. „Deshalb gehören auch Schweizer und Österreicher dem zehnköpfigen Vorstand an“, sagt Karner. Zu den Schweizern, genauer gesagt zum Segelclub Ägerisee, pflege man sowieso eine besondere Beziehung. Die Eidgenossen seien damals, im Jahre 2011, zu Gast am Reschensee gewesen und erkannten schnell die optimalen Windverhältnisse im oberen Vinschgau. Aus den Kontakten wurde eine Freundschaft, heute fungieren die Segler vom Ägerisee als „Patenclub“ des Segelvereins Reschensee.

Im Gedenken an Peter Oberhofer 

Wo Licht, da aber auch Schatten. Nicht alles sei 2019 gut verlaufen. Ein Gründungsmitglied des Segelvereins Reschensee starb bei einem schrecklichen Unfall. Es war der 12. November 2018, als Peter Oberhofer,
Vizepräsident des Segelvereins, im Tunnel bei Landeck sein Leben verlor. Der 58-Jährige aus Graun war vermutlich aufgrund einer Panne aus seinem Pkw ausgestiegen und von einem Lkw erfasst worden. „Die Trauer war und ist groß“, sagt Karner. Bei der Jahresversammlung wurde an Oberhofer gedacht. Am 1. August 2020 findet am Reschensee eine „Peter Oberhofer Memorial Regatta“ statt. 

Michael Andres
Michael Andres

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