Im Bild (v.l.): Alexander Lutt, Toni Patscheider, Heiko Hauser und Erich Messner, dem als Dank für die Unterstützung der Dauerausstellung seitens des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes eine Reproduktion des Gemäldes von Julius von Blaas überreicht wurde, das „liz. 252/233 Hafling“, einen der drei wichtigsten Söhne von „249 Folie“, darstellt und zur Sammlung der „Forstverwaltung Kalwang Liechtenstein Gruppe“ gehört.
In der Bildmitte das Modell des Garberhofs mit Kristian Klotz und Josef Folie (v.l.) im Bildhintergrund.

„249 Folie“ und seine Nachkommen

Publiziert in 10 / 2024 - Erschienen am 23. Mai 2024

Schluderns - Einen gediegenen und bisher zum Teil nicht bekannten Einblick in die Geschichte der Haflingerpferdezucht im Vinschgau bietet die neue Dauerausstellung „HaflingerDok 249 Folie“, die am internationalen Museumstag am 19. Mai im Vintschger Museum in Schluderns eröffnet wurde. Untergebracht ist sie im neu gestalteten „Haflingerstall“, wie dieser Raum im Vuseum seit jeher genannt wird. Der Schwerpunkt der Ausstellung, zu deren Eröffnung der Vuseums-Präsident Toni Patscheider viele Interessierte begrüßen konnte, ist zwar der Hengst „249 Folie“, der vor 150 Uhr am Garberhof in Schluderns geboren wurde und der Stammvater der Haflingerrasse ist, „aber es geht auch um die Pferdezucht im Vinschgau vor und nach der Geburt von „249 Folie’“, wie Alexander Lutt, der Kurator der Dauerausstellung, ausführte. Zu den Besonderheiten der Ausstellung gehören Dokumente und Urkunden, die bisher unbekannt waren und auf die Alexander Lutt auch dank der Zusammenarbeit mit David Fliri, der als Archivar im Staatsarchiv in Wien arbeitet, gestoßen ist. Auch über den „Fohlengarten“ in Laas (heute Fohlenhof), wo „249 Folie“ entdeckt und vom Staat für die damals stolze Summe von 1.000 Gulden angekauft wurde, erfährt man viel Interessantes. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind die Nachkommen von „249 Folie“, die Geschichte rund um den Namen „Haflinger“, sowie die Entwicklung des Haflingerpferdes vom Saum- und Arbeitspferd bis hin zum heutigen Universalpferd und seine mittlerweile weltweite Verbreitung. „Schluderns ist der Ursprungsort aller reinrassigen Haflinger“, sagte Erich Messner, der ehemalige Obmann des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes. Er erinnerte an den hohen Stellenwert, den die Pferdezucht im Großraum Laas, Glurns und Schluderns am Ende des 18. Jahrhunderts hatte: „In diesem Gebiet gab es damals rund 400 Zuchtstuten.“ Der Vinschgau sei das wichtigste Pferdezuchtgebiet in ganz Tirol gewesen. Alexander Lutt, Bürgermeister Heiko Hauser und Toni Patscheider dankten dem Landesamt für Archäologie für die Bereitstellung von Fundstücken, allen privaten Leihgebenden, die Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt haben, dem Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes für die Mitarbeit, sowie allen, die mitgeholfen haben, den „Haflingerstall“ für die Ausstellung herzurichten. Zu den Ehrengästen bei der Eröffnung gehörte auch Josef Folie, ein Nachkomme der Familie Folie vom Garberhof. Zu sehen ist auch ein Modell des Garberhofs, das Helmut Telser aus Laas dem Vuseum geschenkt hat und das von Bernhard Kurka für die Ausstellung gestaltet wurde. Zum Rahmenprogramm der Eröffnung gehörten Pferdegeschichten, vorgetragen von der „Musuems-Gabi“, Kinderreiten, eine Showeinlage mit Sandra Telser aus Laas sowie die Verkostung von Produkten vom Fohlenhof in Laas, die Rudi Gartner mitgebracht hatte.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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