Für die Nachnutzung des „Honnaslan-Hauses“ in St. Valentin a.d.H. schreibt die Gemeindeverwaltung von Graun einen Planungswettbewerb aus.
Franz Prieth
Susanne Waiz

Abbrechen oder erhalten?

Für das „Honnaslan-Haus“ wird ein Planungswettbewerb ausgeschrieben.

Publiziert in 22 / 2022 - Erschienen am 6. Dezember 2022

Graun - 6 geförderte Wohneinheiten unterschiedlicher Größe sollen im „Honnaslan-Haus“ in St. Valentin a.d.H. untergebracht werden. Zum Gebäude-Komplex, den die Gemeinde von den Erben gekauft hat, gehören ein mehrgeschossiges Haus, ein Stadel, ein Stall und Nebengebäude. Um eine möglichst gute Lösung für die Nachnutzung dieser alten Bausubstanz zu finden, schreibt die Gemeinde einen Planungswettbewerb aus. „Es ist dies das erste Mal, dass in der Gemeinde Graun dieser Weg beschritten wird“, sagte Bürgermeister Franz Prieth bei der Gemeinderatssitzung am 28. November. Das „Honnaslan-Haus“ liege ihm am Herzen, „und es wäre schade, alles einfach nur abzureißen, ohne vorab andere Möglichkeiten zu prüfen.“ Mit ausführlichen Informationen über die Geschichte des „Honnaslan-Hauses“, das zur Gruppe der „Oberen Häuser“ gehört, über bauliche Veränderungen und den derzeitigen Bauzustand des Hauses und der Nebengebäude wartete die Architektin Susanne Waiz auf, die den Planungswettbewerb im Auftrag der Gemeinde koordiniert. Sie hatte im Vorfeld nicht nur geschichtliche Informationen beim Ortskundigen Othmar Pider eingeholt, sondern noch weitere Fachleute beigezogen: Martin Laimer für die Bauforschung, David Fliri für die Recherche in Archiven sowie Simon Laganda für die Vermessung. Der Bau des Hauses dürfte auf 1836 zurückgehen. Während der Kernbau sowie auch die Innenausstattung laut Susanne Waiz zum Teil noch relativ gut erhalten seien, „sind andere Gebäudeteile sicher abzureißen.“ Zusammenfassend stellte sie fest, dass das Wohn- und Wirtschaftsgebäude historischen Wert hat, einen ortstypischen Baucharakter aufweist und sich teilweise in einem guten Erhaltungszustand befindet. 15 Architektinnen und Architekten aus dem Vinschgau und darüber hinaus sollen zum Wettbewerb eingeladen werden, wobei den Teilnehmenden laut Waiz freigestellt wird, „ob sie das Gebäude abbrechen oder erhalten.“ Der Wettbewerb soll in einer Zeit von rund 6 Monaten abgewickelt werden. Läuft alles nach Plan, wird das Siegerprojekt im Sommer 2023 von einer eigenen Jury ermittelt. Auch eine öffentliche Ausstellung aller Projekte - Modell inklusive - ist geplant. Zu den Kosten meinte der Bürgermeister, dass sich die reinen Baukosten auf ca. 1,2 Mio. Euro belaufen dürften. Zumal es sich ausschließlich um geförderten Wohnbau handelt, kommen natürlich die dafür vorgesehenen Förderungen zum Tragen. Noch offen ist, ob die Gemeinde die Wohnungen selbst baut oder ob private Bauwerber die Errichtung in die Hand nehmen. Die Sanierung dürfte angesichts der Förderungen günstiger sein als ein Neubau. Interessierte Bauwerber können sich unmittelbar nach dem Abschluss des Wettbewerbs melden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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