Alles begann am Panorama-Weg
Goldrain - Bei Musik und Krapfen enthüllte der Bildungsausschuss Goldrain-Morter kürzlich eine „Flurnamentafel“ des Sonnenberges auf der ehemaligen „Tuchbleiche“. Es wurde ein Familienfest, das sich auch Gemeindepolitiker und Eigenverwalter aus Goldrain und Morter nicht entgehen ließen. In jahrelanger Forschungsarbeit hatten Heinz Staffler, Thomas Lechthaler und Hansi Gamper unter ihrer Bildungsausschussobfrau Veronika Traut 286 Flurnamen am Sonnenberg gesammelt. Dazu wurde nicht nur in der eigenen Erinnerung gekramt und in schriftlichen Quellen gesucht, sondern vor allem ältere Mitbürger befragt. Der Auftakt sei recht anspruchslos und bescheiden gewesen, meinte Obfrau Traut. „Wir wollten nur die Flurnamen entlang des Panorama-Weges sammeln“, erzählt Thomas Lechthaler. Daraus habe sich dann ein umfangreiches Projekt mit einer Fülle von Flur- und Geländebezeichnungen entwickelt. Für jeden Begriff stehe laut Traut die Absicht sich zu orientieren; jeder Begriff enthalte sprach- und siedlungsgeschichtliche Hinweise. Ein Beispiel, wie Erinnerungen für spätere Generationen wachgehalten werden können, ist die Eintragung Nummer 1 „Töniegg“. Dabei geht es um die Kirche „St. Anton im Weinberg“. Es war der einzige Kirchenbau im Vinschgau, der dem „Hl. Antonius Einsiedler“ gewidmet war. Kaiser Leopold II. hat ihn für unnütz erklärt. Seither, seit 1786, ist die Kirche dem Verfall preisgegeben.
